13.01.2021 17:07 Uhr

Rampenlicht: Ein Hauch Bayern vs. HSV

Medhi Benatia (M.) spielte einst beim FC Bayern
Medhi Benatia (M.) spielte einst beim FC Bayern

Viele bekannte Gesichter aus der Bundesliga spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ein Spieler, der an der "Herausforderung" FC Schalke 04 scheiterte, ein Flop des BVB und ein Ex-Verteidiger des FC Bayern München.

Platz sechs nach 17 Bundesliga-Partien, elf Punkte Rückstand auf den Erzrivalen Borussia Dortmund und satte 19 Zähler hinter Tabellenführer FC Bayern München: Was beim FC Schalke 04 derzeit wohl mittelschwere Begeisterungsstürme auslösen würde, bereitete den Verantwortlichen der Knappen in der Winterpause der Saison 2015/16 mächtig Kopfzerbrechen. 

Besserung versprach man sich damals durch die Leihe von Younès Belhanda. Der offensive Mittelfeldspieler wechselte von Dynamo Kiew zu den Königsblauen und sollte der Kreativabteilung Leben einhauchen. Ein Vorhaben, dass nur bedingt gelang.

"Schalke ist eine große Herausforderung für mich", gab der marokkanische Nationalspieler zu Beginn seines Engagements im Interview mit "bundesliga.de" zum Besten, erahnte aber wohl nicht, dass er an dieser Herausforderung scheitern wird. Zwar bestritt Belhanda 17 Pflichtspiele für S04, mit zwei Toren und nur einer Vorlage konnte er die Erwartungen der Führungsriege jedoch nicht wirklich erfüllen. Im Sommer schickte man den Rechtsfuß schließlich zurück in die Ukraine, wo Belhanda seine Zelte allerdings gar nicht erst wieder aufschlug.

Die Saison 2016/17 bestritt er auf Leihbasis für OGC Nizza, im Sommer 2017 verpflichtete ihn Galatasaray für zehn Millionen Euro fest. Seitdem bestritt Belhanda über 120 Pflichtspiele für die Mannen aus Istanbul, am vergangenen Wochenende gelang ihm dennoch ein Novum: Beim 6:0-Sieg gegen Genclerbirligi schnürte der Offensivspieler erstmals einen lupenreinen Hattrick für Gala. 

Dennoch gab sich Belhanda nach der Partie bescheiden: "Ich denke, das ganze Team hat gut gespielt", hob der Matchwinner hervor und lobte vor allem die Assists seiner Mitspieler.

BVB-Flop und Co. von Underdog im Pokal abserviert

Kurz nachdem sich Belhanda im Sommer 2016 aus der deutschen Bundesliga verabschiedete, wechselte ein Spieler ins deutsche Oberhaus, von dem sich sein neuer Klub ebenfalls viel versprach, der in Deutschland aber auch keine sportliche Heimat fand: Emre Mor.

Der türkische Nationalspieler, der im dänischen Brönshöj das Licht der Welt erblickte, begann seine Profilaufbahn FC Nordsjaelland. Als nach wenigen Einsätzen bereits Vergleiche mit Lichtgestalt Lionel Messi durch den medialen Äther geisterten, schlug Borussia Dortmund zu und lockte Mor für knapp zehn Millionen Euro in den Ruhrpott. Den Beweis, er gleiche von der Spielweise Messi, blieb Mor allerdings schuldig. Nach einer ernüchternden Saison mit 19 Partien, sechs Einsätzen in der Startelf und nur einem Tor endete das Abenteuer BVB auch schon wieder.

Celta Vigo legte 13 Millionen Euro auf den Tisch, um den Dribbelkünstler zu verpflichten und bekam für diese Summe immerhin eine gute Spielzeit vom türkischen Ex-Nationalspieler serviert. 2018/19 zeigte Mors Formkurve allerdings wieder steil bergab. Es folgten Disziplinlosigkeiten, Suspendierungen sowie anschließend Leihstationen bei Galatasaray und Olympiakos Piräus - Mors Karriere nahm jedoch keine Fahrt auf. 

Umso überraschender, dass Celta Vigo dem inzwischen 23-Jährigen im Sommer 2020 eine neue Chance gab und Mor lieferte. "Wir wollen nicht zu voreilig sein. Wir können uns noch gut daran erinnern, was bisher passiert ist. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass er es in diesem Sommer bisher sehr gut macht. Er hängt sich voll rein", lobte Ex-Coach Oscar Garcia den Offensivspieler im September 2020 sogar vorsichtig.

Inzwischen hat sich das Blatt jedoch erneut gewendet. Seit drei Liga-Spielen stand Mor nicht mehr auf dem Rasen, beinahe noch schlimmer allerdings: Als er unlängst im Pokal bei Underdog UD Ibiza seine Chance bekam, blieb er blass und ging mit seinem Team 2:5 unter.

Ein Hauch FC Bayern vs. HSV in Katar

Sogar neun Tore gab es beim letzten Einsatz eines weiteren ehemaligen Bundesliga-Spielers zu bestaunen, Medhi Benatia durfte mit dem Al Duhail SC aus Katar allerdings gleich achtmal jubeln. Der Marokkaner, der zwischen 2014 und 2016 zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg mit dem FC Bayern holte, lässt seine Karriere seit Januar 2019 im Wüstenstaat ausklingen.

Beim 8:1 gegen Al Wakrah, das zuvor lediglich 16 Gegentore in 12 Partien kassiert hatte, verpasste es Benatia übrigens knapp, einen persönlichen Rekord einzustellen: den höchsten Sieg seiner Laufbahn. Selbigen feierte der Verteidiger am 14. Februar 2015, als der FC Bayern einen völlig überforderten Hamburger SV in einer denkwürdigen Partie mit 8:0 demontierte.

Der marokkanische Ex-Nationalspieler fühlt sich im fußballerischen Entwicklungsland übrigens pudelwohl: "Hier ist das Leben perfekt, es herrscht große Ruhe und Respekt. Fußballerisch ist das natürlich nicht die Weltspitze. Aber die Liga wächst, vor allem im Hinblick auf die WM 2022", erklärte Benatia im Gespräch mit "Spox".

Marc Affeldt

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