08.01.2021 16:19 Uhr

Nach Kritik: Akanji gibt Hummels nur zum Teil recht

Bilden die Innenverteidigung beim BVB: Manuel Akanji (l.) und Mats Hummels (r.)
Bilden die Innenverteidigung beim BVB: Manuel Akanji (l.) und Mats Hummels (r.)

Führungsspieler Mats Hummels von Borussia Dortmund hat zuletzt den Weg in die Öffentlichkeit gesucht und Kritik an der Einstellung seiner Mannschaftskollegen geübt. Manuel Akanji, sein BVB-Kollege und Nebenmann in der Abwehr, gibt ihm da nur zum Teil recht.

Hummels hatte jüngst die fehlende Zielstrebigkeit der Mannschaft in einem Interview mit "Sport Bild" moniert. Unter anderem kritisierte er: "Wir schäumen vor Talent. Aber wenn Gegner uns mit Härte begegnen, haben wir noch zu oft Probleme."

Angesprochen auf die Worte des BVB-Vizekapitäns entgegnete Akanji bei "Sport1" nun, er könne Hummels lediglich "teils ja, teils nein" recht geben. "Ich weiß, was er sagen will. Wir haben aber jede Woche Gegner, die uns mit großer Härte begegnen. Schauen Sie sich Wolfsburg an, wie die gegen uns gekämpft haben. Und wir? Haben dagegengehalten." Die Partie am vergangenen Spieltag gewann der BVB mit 2:0, Akanji erzielte den Treffer zur Führung.

Es gehe also darum, diese Härte "in jedem Spiel" abzurufen. Dies müssten sowohl "die alten genauso wie die jüngeren Spieler" schaffen, "die technisch guten genauso wie die, die eher über die Arbeit kommen", so der 25-Jährige.

Haaland-Ausfall traf den BVB "brutal"

Grundsätzlich wolle er daher "die Willensfrage" beim BVB nicht stellen. "Wenn ich vor dem Spiel in die Augen meiner Mitspieler schaue, sehe ich die volle Motivation. Im Spiel klappt es dann aber öfter nicht." Im Vergleich zum großen Konkurrenten FC Bayern fehle letztlich die Konstanz. 

Der Schweizer Nationalspieler befand zudem, dass "bis zum Köln-Spiel", als der BVB mit 1:2 verlor, "eigentlich sogar recht viel gut" lief. "Dann hat sich auch noch Erling Haaland verletzt. Wir haben seinen Ausfall brutal gemerkt." Letztlich sei das Stuttgart-Spiel (1:5), das Trainer Lucien Favre seinen Job kostete, ein "Systemausfall" der Mannschaft gewesen.

Die Kritik, dass sich der Revierklub zu spät von seinem Landsmann Favre getrennt hat, geht Akanji indes nicht mit. "Er hat hervorragende Arbeit abgeliefert. Wir sind zwei Mal unter ihm Zweiter geworden. Er hat mir persönlich viel geholfen und mir viel Spielzeit gegeben, dafür bin ich dankbar. Die Entscheidung war sicher nicht einfach für den Vorstand."

Mit Edin Terzic habe das Team nun "neuen Input gekriegt", so Akanji weiter. "Der Nachfolger stand mit Edin aber, glaube ich, schon länger fest. Er war die naheliegendste Lösung."

Akanjis Zukunft beim BVB offen

Wie es für den Abwehrspieler in Zukunft bei Borussia Dortmund geht, ist derweil noch nicht entschieden. Akanjis Arbeitspapier ist noch bis zum Sommer 2022 datiert. In den vergangenen Monaten wurde er immer wieder mit einem Abschied aus dem Ruhrgebiet in Verbindung gebracht.

"Im Fußball kann sich jeden Tag etwas ändern. Einen Karriereplan habe ich deshalb nicht. Ich lebe mehr im Hier und Jetzt und bin aktuell in Dortmund sehr zufrieden", so Akanji über die Zukunft.

Ob eine Verlängerung anvisiert wird, werde man "zu gegebenem Zeitpunkt sehen. Wir werden sicherlich bald Rücksprache halten und schauen, wie es weitergeht."

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