05.01.2021 16:21 Uhr

Hummels: "... dann haben wir noch zu oft Probleme"

Führungsspieler beim BVB: Mats Hummels
Führungsspieler beim BVB: Mats Hummels

Als Führungsspieler hat Mats Hummels beim BVB komplizierte Wochen hinter sich. Die Dezember-Krise kostete Trainer Lucien Favre den Job, mittlerweile versucht Edin Terzic, Borussia Dortmund wieder auf Kurs zu bringen.

In einem "Sport Bild"-Interview hat Hummels nun die Gelegenheit genutzt, um eine Marschroute für die nächste Zeit vorzugeben.

Dem 32-Jährigen zufolge muss sich die Mannschaft wieder auf die Grundtugenden des Fußballs besinnen. Terzic sei dafür der richtige Mann.

"Jetzt brauchen wir jemanden, der Zielstrebigkeit, Leidenschaft und auch Härte reinbringt. Vor fußballerischem Talent schäumen wir gerade nur so über. Aber wenn Gegner uns mit Härte begegnen, haben wir noch zu oft Probleme", machte Hummels deutlich.

Zuletzt zeigte die sportliche Tendenz bei den Schwarz-Gelben leicht nach oben. Der Start ins Jahr 2021 glückte mit einem hart erkämpften 2:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg - Hummels zufolge auch dank des neuen Übungsleiters.

"Edin geht unsere Schwachpunkte an. In den vergangenen anderthalb Jahren haben sich Fehler eingeschlichen. Ich habe sie Kinderkrankheiten genannt. Edin hat die Probleme erkannt und versucht, sie uns im Training auszutreiben. Und: Er hilft uns, unsere Stärken wieder ins Spiel zu bringen", lobte der ehemalige Nationalspieler.

Wunsch nach "mehr zweckorientiertem Fußball" beim BVB

Hummels glaubt zu wissen, woran das BVB-Spiel in jüngerer Vergangenheit krankte. In der "Sport Bild" forderte er "mehr Energie im Training und den Spielen", "mehr Leidenschaft" und "mehr zweckorientierten Fußball".

Generell wünsche er sich größere "Zielstrebigkeit", so der Routinier. "Wir haben sie, aber zeigen sie nicht dauerhaft. Die Kunst ist es, sie in jedem Training abzurufen und sich selber zu fordern. Die Zielstrebigkeit, alles für das Gewinnen zu tun", betonte der Innenverteidiger.

Denn: "Fünf Tage die Woche locker trainieren und an Spieltagen hochfahren und liefern - das funktioniert halt nicht."

Hummels rechtfertigt öffentliche Kritik am BVB-Stil

Wie groß der Frust bei Hummels zuletzt war, zeigte sich in einem Interview nach der 1:5-Heimblamage gegen den VfB Stuttgart im vorigen Monat. Seine öffentliche Kritik am Stil des Teams wurde im Nachhinein als einer der Hauptgründe für Favres Entlassung bewertet.

"Ich habe nicht alles ausgesprochen, was in mir brodelte, sondern versucht, es vernünftig zu verpacken. Wir haben über diese Dinge vorher schon intern oft gesprochen. Sowohl im Mannschaftskreis, als auch mit dem Trainerteam. Das öffentlich zu machen war aus meiner Sicht die letzte Patrone", rechtfertigte Hummels seine medienwirksame Schelte.

Der Führungsspieler weiter: "Es gab Situationen in meiner Karriere, wo das geholfen hat. Mir ging es in meinen Aussagen aber nicht um den Trainer und dessen Beurlaubung, sondern unsere Gemeinschaft."

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