22.12.2020 12:29 Uhr

Bierchen für die Tormaschine - Terodde lässt HSV träumen

Simon Terodde (r.) ist beim HSV derzeit nicht zu ersetzen
Simon Terodde (r.) ist beim HSV derzeit nicht zu ersetzen

Er trifft, und trifft und trifft - Simon Terodde ist die personalisierte Lebensversicherung des HSV.

Vor Simon Terodde und Co. lagen 631 Kilometer auf der Autobahn, doch der Torjäger freute sich richtig auf die lange Fahrt im Mannschaftsbus. Denn die Tormaschine vom Hamburger SV und seine Kollegen wollten sich nach dem 2:1 (1:1) beim Karlsruher SC "noch ein, zwei Bierchen" genehmigen: "Damit man irgendwann auch gut einschlafen kann."

Und dass die Hamburger schöne Träume gehabt haben dürften, lag wieder einmal vor allem an Terodde. Der bullige Angreifer drückte in einem zähen Spiel im Fallen in bester Uwe-Seeler-Manier den Ball noch irgendwie über die Linie (82.). Dritter Sieg in Serie, Platz zwei hinter Holstein Kiel, Fröhliche Weihnachten.

"So ein Sieg in der 82. ist dreimal schöner als ein 4:0-Auswärtssieg. Das hat man gerade auch in der Kabine gesehen", sagte Terodde bestens aufgelegt bei "Sky": "Ich bin sehr stolz auf die Truppe."

Denn der HSV hat seine zwischenzeitliche Krise mit fünf Spielen ohne Sieg mittlerweile wohl endgültig überstanden, auch weil Terodde trifft und trifft und trifft. "Heute war die Maschine wieder da", sagte KSC-Trainer Christian Eichner über den 32-Jährigen mit dem eingebauten Torinstinkt: "Darum wird der Hamburger SV am Ende auch aufsteigen."

Terodde steht schon bei 14 Saisontoren

Das A-Wort steht beim HSV bekanntlich auf dem Index, doch Terodde könnte beim HSV im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr endlich den Unterschied ausmachen. In Karlsruhe erwischte der 1,92-m-Hüne sicherlich nicht seinen besten Tag - aber er blieb cool ("Ich lasse mich auch nicht verunsichern, wenn ich mal fünf Minuten keinen Ball sehe") und traf schon wieder.

Im Schnitt macht Terodde alle 79 Minuten ein Tor, 14 Treffer hat er jetzt - und damit einen mehr als ganz Eintracht Braunschweig zusammen. Mehr Torjäger geht nicht. "Wir haben ja einen im Team, der weiß, wo der Rahmen steht", sagte HSV-Coach Daniel Thioune mit einem Schmunzeln.

Über Weihnachten können sie beim HSV jetzt ein paar Tage Zeit zum Durchschnaufen, ehe ab dem 27. Dezember wieder trainiert wird und am 3. Januar gegen Jahn Regensburg das neue Jahr beginnt.

"Gut, dass jetzt nur eine kurze Pause ansteht. Ich habe Bock weiter anzugreifen", sagte Terodde, der nur über seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht so recht reden wollte: "Jetzt wird es langsam kalt hier. Ich glaube, bevor ich mich erkälte, muss ich in den Bus." Vielleicht wollte Terodde aber einfach auch nur sein Feierabendbier genießen.

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