20.12.2020 19:59 Uhr

Wölfe klettern nach hartem Fight gegen den VfB weiter

Der VfL jubelt nach einem Billard-Tor zum 1:0
Der VfL jubelt nach einem Billard-Tor zum 1:0

Der VfL Wolfsburg hat trotz des kurzfristigen Ausfalls von vier Leistungsträgern vor den Feiertagen noch Champions-League-Platz vier erobert.

Der Corona-Schrecken saß tief, der Abschluss war dann zumindest sportlich aber versöhnlich. Vier Leistungsträger fehlten dem VfL Wolfsburg am vierten Advent wegen erneuter Coronafälle im Team - und doch fingen sich die Wölfe und eroberten zum Fest mit Willen und Kampf den Champions-League-Platz vier. Das 1:0 (0:0) gegen den VfB Stuttgart im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres war in vielerlei Hinsicht turbulent.

"Angst hatten wir wegen der positiven Tests nicht, aber die Vorbereitung war schon gestört", berichtete VfL-Torjäger Wout Weghorst bei "Sky", "daher war das eine ganz starke Mannschaftsleistung." Angesichts der Vorgeschichte zählte ohnehin nur das Ergebnis. "Das war ganz knapp und nicht der beste Fußball. Es war eigentlich ein Unentschieden-Spiel", sagte Weghorst: "Aber Champions League ist schon geiler."

Das Team von Trainer Oliver Glasner, der "allen ein Riesenkompliment" machte, schob sich an Borussia Dortmund vorbei. Die Stuttgarter, die in der Schlussphase noch einige Großchancen versiebten, starten trotz des Dämpfers als starker Siebter in die zweite Saisonphase Anfang 2021.

Josip Brekalo traf in der 50. Spielminute per direktem Freistoß, den VfB-Angreifer Silas Wamangituka entscheidend abfälschte. Die Niedersachsen hatten ohne die positiv auf COVID-19 getesteten Maximilian Arnold und Jerome Rousillon sowie deren Kontaktpersonen Xaver Schlager und Maximilian Philipp antreten müssen. Für den so auswärtsstarken VfB war es am 13. Spieltag die erste Niederlage auf des Gegners Platz.

Von einer "relativ turbulenten Vorbereitung" auf die Partie sprach Glasner vor dem Anpfiff bei "Sky". Seit Samstag wusste der Österreicher von den neuen Infektionen, seine betroffenen Spieler begaben sich umgehend in häusliche Quarantäne. Auch Nachwuchsmann Tim Siersleben musste sich wie seine Mitspieler auf Anweisung des Gesundheitsamt separieren.

Fraglich war vor allem, wie die Wölfe ohne ihre zentralen Taktgeber Arnold und Schlager auskommen würden - insgesamt recht ordentlich. Wolfsburg, mit den ebenfalls erfahrenen Josuha Guilavogui und Yannick Gerhardt im defensiven Mittelfeld, kam nach einer Ecke per Kopfball von Maxence Lacroix sofort zur ersten Chance (1.). "Ich sehe es als Chance zu zeigen, was für eine geschlossene Mannschaft wir sind", hatte Glasner kurz zuvor gesagt.

VfB lässt Hochkaräter ungenutzt

Die Hausherren legten den Vorwärtsgang ein, doch auch der VfB machte von Beginn an mit und es ging rasant hin und her. In der neunten Spielminute forderten die Gäste nach einem resoluten Rempler von Ridle Baku gegen Nicolas Gonzalez einen Strafstoß - doch Referee Florian Badstübner war das zu wenig. Fast im Gegenzug tauchte dann Gerhardt frei vor VfB-Keeper Gregor Kobel auf, er blieb mit seinem Heber jedoch hängen (11.). Kurz bevor ein Treffer von Wolfsburgs Gerhardt wegen eines vermeintlichen Fouls keine Anerkennung fand (31.), scheiterte Wamangituka frei vor Koen Casteels (24.).

In der zweiten Hälfte kontrollierte der Gastgeber das Geschehen zunächst nach dem schnellen Treffer und staffelte sich tief, um dem VfB die Räume für das Tempospiel zu nehmen. Die Stuttgarter Offensive blieb allerdings kreativ und hätte den Ausgleich erzielen müssen, doch der eingewechselte Roberto Massimo traf aus sechs Metern das freie Tor nicht (70.). Der VfB stemmte sich bis zum Schluss gegen die Niederlage, es fehlte aber auch etwas Fortune.

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