Matthäus von Sané-Transfer extrem enttäuscht

Bislang konnte Leroy Sané die 45 Millionen Euro teure Ablöse, die der FC Bayern im Sommer an Manchester City zahlte, nur selten rechtfertigen. Auch Lothar Matthäus ist von den Darbietungen des 24-Jährigen enttäuscht.
Im Interview mit dem Nachrichtenportal "t-online.de" forderte der Rekordnationalspieler von Sané schnellstmöglich Fortschritte in der Defensivarbeit.
Der Angreifer habe "den nächsten Schritt noch nicht gemacht" und müsse sich "an das System des FC Bayern gewöhnen, an das hohe und aggressive Pressing", so Matthäus: "In der Defensive hat er sowieso Defizite. Daran muss er arbeiten."
Diese Schwäche habe bereits Teammanager Pep Guardiola bei Manchester City "bemängelt", führte der 59-Jährige weiter aus: "Deswegen hat er ihn wahrscheinlich auch gehen lassen, weil Sané nicht so nach hinten arbeitet, wie er sich das vorstellt. Was die Rückwärtsbewegung betrifft, muss er noch lernen. Das haben Gnabry und Coman verinnerlicht."
Auch in puncto Reife und Führungsqualitäten sieht Matthäus noch Nachholbedarf bei Sané: "Der Prozess ist sicher noch nicht abgeschlossen, obwohl er schon lange genug dabei ist. Eigentlich. Er geht mit seinen Enttäuschungen anders um als andere Spieler."
Matthäus kritisiert Neuzugänge des FC Bayern
Generell ist Matthäus mit der Münchner Transferpolitik nicht glücklich. "Der FC Bayern hat von der Qualität her nicht diesen breiten Kader. Alle, die im Sommer als Neuzugänge gekommen sind, sitzen sowieso nur auf der Bank. Sie haben ja keine Stammspieler geholt. Keiner dieser Spieler hat gezeigt, dass er in die Mannschaft gehört", zog er ein vernichtendes Zwischenfazit.
Kaum besser als die Neuverpflichtungen kommt David Alaba bei Matthäus weg. Der Formverfall des Österreichers wundert den Weltmeister von 1990 nach dem gescheiterten Vertragspoker nicht.
"So was geht nicht spurlos an einem Spieler vorbei. Davor war alles Friede, Freude, Eierkuchen. Durch die ganzen Vertragsverhandlungen kam Alaba in die Schlagzeilen, und zwar nicht positiv", betonte der heutige TV-Experte.
Schuld sieht er auf "beiden Seiten", also beim FC Bayern wie auch beim Spieler: "Ich weiß nicht, ob sich die Alaba-Seite mit Berater Pini Zahavi einen Gefallen getan hat. Ich weiß nicht, welche Versprechungen gemacht wurden. Wir haben aber Corona-Zeiten, und das muss auch die Alaba-Seite berücksichtigen."