16.12.2020 11:22 Uhr

Vor Wiedersehen: "Effzeh" trauert Wirtz immer noch nach

Florian Wirtz hat sich bei Bayer Leverkusen durchgesetzt
Florian Wirtz hat sich bei Bayer Leverkusen durchgesetzt

Florian Wirtz kehrt im Derby am Mittwoch im Dress von Tabellenführer Bayer Leverkusen zurück zu seinem Ausbildungsklub. Der Stachel, das Supertalent im Winter ziehen gelassen zu haben, sitzt beim 1. FC Köln noch tief.

Dass Florian Wirtz im Dress von Bayer Leverkusen und nicht mehr in jenem vom 1. FC Köln spielt, schmeckt den Verantwortlichen des FC überhaupt nicht. "Weder Horst Heldt noch ich können etwas dafür, dass Florian Wirtz nicht mehr beim FC spielt. Ich konzentriere mich auf meine Spieler", betonte Trainer Markus Gisdol. Als "eine der größten Niederlagen der Saison" hatte FC-Vizepräsident Eckhard Sauren den Verlust von Wirtz schon im Sommer betitelt.

Der im Nachhinein schwerwiegende Fauxpas unterlief den Domstädtern im vergangenen Winter: Der damalige FC-Geschäftsführer Armin Veh und der scheidende Kaderplaner Frank Aehlig verpassten es, das Kölner Eigengewächs zu binden - Leverkusen reagierte prompt und schlug für kleines Geld zu. "Es ist ganz einfach: Wir waren alle sehr überrascht, dass sein Vertrag ausläuft. Dass ein Spieler dieser Qualität ab Sommer keinen Vertrag mehr hat", hatte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes damals begründet.

Die geschätzte, sehr preiswerte sechsstellige Ablöse zahlt sich für Bayer schon lange aus. Und das zeigte der erst 17-jährige Wirtz nicht nur jüngst bei seinem Traumtor zum 3:1 in der Bundesligapartie gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag. In 25 Pflichtspielen für Leverkusen erzielte Wirtz bereits fünf Tore und bereitete fünf weitere vor. Sein Marktwert ist innerhalb weniger Monate rasant auf 24 Millionen Euro gestiegen.

Wirtz wandert bereits auf den Spuren von Bayer-Rekordtransfer Kai Havertz, der die Werkself im Sommer für eine Ablöse von 100 Millionen Euro zum englischen Topklub FC Chelsea verließ. Und Wirtz ist, Stand jetzt, sogar besser, zumindest statistisch gesehen: Havertz hatte im gleichen Zeitraum "erst" ein Tor geschossen und fünf aufgelegt.

Trainer Peter Bosz jedenfalls ist überzeugt von Wirtz, neigt aber gewohntermaßen dazu, dem Jungstar keinen Spielraum für einen verfrühten Höhenflug zu geben. "Er hat Qualitäten, und ich bin beeindruckt von ihm. Ich habe heute wieder viele Sachen gesehen, die sehr gut waren", sagte der Niederländer nach der Partie am Sonntag gegen Hoffenheim: "Aber auch noch ein paar, die er noch besser machen muss. Er kann noch viel lernen."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten