So tütete Bayern den "Granatendeal" mit Coman ein

Im Sommer 2015 wechselte Kingsley Coman am letzten Tag der Transferperiode zunächst auf Leihbasis von Juventus zum FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister stand dabei so sehr unter Zeitdruck, dass der damalige Kaderplaner Michael Reschke tief in die Trickkiste greifen musste, um den Deal abzuschließen.
Die Fanbasis von Kingsley Coman beim FC Bayern wird im Zuge seiner hervorragenden Leistungen der letzten Wochen und Monate immer größer und größer.
Einer seiner größten Anhänger ist Michael Reschke, der den flinken Franzosen schon während seiner Tätigkeit bei Bayer Leverkusen ins Rheinland holen wollte. Vergeblich, Juventus Turin erhielt 2014 den Zuschlag.
Doch Reschke sollte sein Erfolgserlebnis noch bekommen und zwar mit nur einem Jahr Verspätung. Da Comans Karriere in Turin nicht den erhofften Verlauf nahm, zog dieser eine erneute Veränderung in Betracht. Reschke, inzwischen in der Kaderplanung des FC Bayern angestellt, brachte sich wieder in Stellung - und musst mit harten Bandagen um Coman kämpfen.
Am 30. August 2015, es war der letzte Sommer-Transfertag, versammelte sich Comans Entourage an der Säbener Straße. Nach langem Hin und Her stand die Einigung immer noch aus. Die Zeit rannte Reschke davon.
FC Bayern: Angestellter gab sich als Klub-Chef aus
Laut "kicker" holte er einen Bayern-Mitarbeiter hinzu, der ihm auf dem Gang über den Weg lief, und weihte ihn kurzerhand in die Situation an. "No, no" sollte dieser bei jeder Forderung des Coman-Managements entschlossen sagen und dabei auf den Tisch hauen. Reschke seinerseits stellte den Mitarbeiter in der Gesprächsrunde als Klub-Präsidenten vor.
Nach fünf Minuten sollte der Fake-Boss sagen, er müsse dringend weg. So sollte die Entscheidungsfindung der Coman-Seite beschleunigt werden.
Das verrückte Versteckspiel ging auf: Coman heuerte zunächst für zwei Jahre auf Leihbasis an der Isar an. Der FC Bayern sicherte sich überdies eine Option zur Festverpflichtung in Höhe von 21 Millionen Euro, die er später zog.
"Ich habe wahnsinnig um ihn gekämpft. Ich war komplett überzeugt von ihm und wäre fast verrückt geworden", erinnerte sich Reschke, der die Coman-Verpflichtung heute als "Granatendeal für Bayern" sieht.