14.12.2020 15:11 Uhr

Wieso entschied sich der BVB für Edin Terzic?

Edin Terzic beerbt Lucien Favre beim BVB
Edin Terzic beerbt Lucien Favre beim BVB

Als Nachfolger des entlassenen Lucien Favre setzt Borussia Dortmund auf den bisherigen Co-Trainer Edin Terzic. Wer ist der neue Interims-Chefcoach des BVB? Warum entschied sich der BVB für den Nobody? Und wie will er die zuletzt kriselnde Mannschaft wieder in die Spur bringen?

weltfussball.de beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den Trainerwechsel beim BVB.

Trainerwechsel beim BVB: Wer ist Edin Terzic?

Edin Terzic wurde am 30. Oktober 1982 in Menden im Sauerland geboren - also nur rund 30 Kilometer von Dortmund entfernt.

Die Spieler-Karriere des Deutsch-Kroaten verlief wenig glanzvoll. Für die SF Oestrich-Iserlohn, Westfalia Herne, die SG Wattenscheid 09 sowie den BV Cloppenburg kam Terzic lediglich in der Ober- und Regionalliga zum Einsatz. 2013 ließ er seine aktive Laufbahn bei Borussia Dröschede ausklingen.

Bereits während er noch für Dröschede gegen den Ball trat, startete der Angreifer eine (durchaus erfolgreiche) Karriere als Nachwuchscoach beim BVB.

Im Profibereich arbeitete Terzic anschließend ab 2013 als Co-Trainer für Besiktas und West Ham United, ehe er 2018 als Assistent von Lucien Favre nach Dortmund zurückkehrte - und dort nun als Nachfolger seines ehemaligen Chefs seine erste hauptverantwortliche Position im Profi-Fußball antritt.

Trainerwechsel beim BVB: Was sprach für Edin Terzic als Favre-Nachfolger?

Terzic war natürlich sofort verfügbar, als spätestens am Sonntagvormittag feststand, dass es nach dem 1:5 gegen den VfB Stuttgart tags zuvor nicht mit Favre weitergeht.

Zudem wird der 38 Jahre alte Familienvater von den Verantwortlichen sehr geschätzt. Dabei spielen sein guter Draht zu den Spielern sowie seine klaren Ansagen in der Kommunikation mit der Mannschaft eine große Rolle.

Dass Favre Terzic in der Vergangenheit intern häufiger ausgebremst haben soll, habe man in der BVB-Führung "mit einigem Unmut" registriert, hieß es in der "WAZ".

Apropos die Mannschaft: Diese soll laut "kicker" die Inthronisation Terzics mit breiter Zustimmung aufgenommen haben. Der neue Chef an der Seitenlinie gilt als hemdsärmeliger, einnehmender Charakter - und ist damit ein ganz anderer Typ Mensch und Trainer als der freundlich-distanzierte, extrem verkopfte und oftmals auch zu nachsichtige Favre.

Von zu großer Harmonie innerhalb des Teams, unter der die Leistungskultur und -bereitschaft litt, war zuletzt unter der Regie des Schweizers die Rede.

Terzic, der schon beim Auswärtsspiel bei Werder Bremen am Dienstag (20:30 Uhr) erstmals in der Verantwortung steht und sich am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit Sportdirektor Michael Zorc den Fragen der Journalisten stellt, soll hier entgegen steuern.

Unter dem neuen Coach wird der BVB wohl aggressiver und druckvoller auftreten als zuletzt - zumindest entspräche das Terzics Vorstellung von Fußball.

Dabei unterstützen ihn Ex-Profi Otto Addo und Sebastian Geppert als Co-Trainer, eigentlich zuständig für die Top-Talente beziehungsweise die U17 des BVB.

Terzic ist nach Thomas Tuchel, Peter Bosz, Peter Stöger und Favre übrigens bereits der fünfte Chefcoach, der die Dortmunder nach dem Abschied von Jürgen Klopp im Sommer 2015 betreut.

Trainerwechsel beim BVB: Ist Edin Terzic eine langfristige Lösung?

Vermutlich nicht. Die BVB-Bosse hoffen stattdessen wohl vielmehr, mit schnellen Erfolgen unter dem neuen Chef Zeit bei der nun anstehenden Trainersuche zu gewinnen. Ab dem kommenden Sommer wird dann aller Voraussicht nach ein neuer Mann das sportliche Zepter bei den Schwarz-Gelben schwingen.

Womöglich heißt dieser Marco Rose. Der Erfolgscoach von Borussia Mönchengladbach ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge Top-Kandidat auf die langfristige Übernahme des Traineramts in Dortmund.

Laut "Ruhr Nachrichten" sollen die Gespräche mit dem 44-Jährigen weit fortgeschritten sein. Zudem besitzt Rose nach "Bild"-Informationen eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag.

Für Terzic könnte das bedeuten, dass er, unabhängig von möglichen Erfolgen in dieser Saison, zur kommenden Spielzeit wieder ins zweite Glied zurück rücken muss.

Tobias Knoop

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