Presse: Favre-Entlassung "war überfällig"

Nach der heftigen 1:5-Heimklatsche gegen den VfB Stuttgart trennte sich Borussia Dortmund am Sonntag von Trainer Lucien Favre. In den Medien stößt der Schritt auf reichlich Verständnis. Die wichtigsten Pressestimmen zum Rauswurf des BVB-Trainers.
Bild: "Die Bosse um Hans-Joachim Watzke bangen um die in Corona-Zeiten überlebenswichtige Champions-League-Qualifikation. Favre muss jetzt zu Recht gehen, weil er in seinen zweieinhalb BVB-Jahren zu wenig aus der Kader-Qualität gemacht hat."
kicker: "Borussia Dortmund hat die Reißleine gezogen und sich von Trainer Lucien Favre getrennt. Die Entscheidung war überfällig angesichts der seit mehr als einem Jahr stillstehenden Entwicklung einer Mannschaft, die dringend frische Impulse benötigt. Dass etwas im Argen liegt in Dortmund, das konnte man seit Wochen, ja, eigentlich seit Monaten sehen. Zwar gab es Phasen, in denen der BVB einen Schritt vorwärts gemacht zu haben schien, doch die nächste Krise war nie weit entfernt."
Süddeutsche Zeitung: "Überraschend kommt der Rauswurf von Favre trotz aller Vorzeichen zu diesem Zeitpunkt dann doch. Denn seit zwei Jahren sickerte immer und immer wieder durch, wie unzufrieden man in Dortmund mit der zaudernden, wenig mitreißenden Art des Schweizers war. Zudem irritierten seine Matchpläne und die oft arg vertüftelten Taktiken, die daraus resultierten."
FAZ: "Lucien Favre hatte keine Lösung mehr, um den fußballerischen Zerfall seiner hochtalentierten Mannschaft aufzuhalten. Das 1:5 gegen Stuttgart wirkte wie eine Selbstaufgabe und ein Hilferuf."
Spiegel Online: "Er verlangte nie etwas, weder Rückendeckung noch neue Spieler. Nun muss Lucien Favre beim BVB gehen, weil er nicht der Trainer war, den sich die Verantwortlichen wünschten. Und weil er an der letzten Stufe scheiterte."
WAZ: "Nach dem 1:5-Debakel gegen den VfB Stuttgart war der BVB-Trainer nicht mehr zu halten. Diese Mannschaft zeigt Schwächen, sobald Qualitäten gefragt sind, die über fußballerische Begabung hinausgehen. Kurz: Sie kämpft nicht."
Tagesspiegel: "Lucien Favre ist nicht mehr Trainer des BVB. Er konnte Mannschaften besser machen, aber in Deutschland bleibt er jetzt wohl der Unvollendete."
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Sport1: "Kein Titel und keine Rückendeckung aus der Mannschaft: Die Trennung des BVB von Lucien Favre war überfällig. Ein Trainer ist nur dann ein guter, wenn die Leistung der Mannschaft permanent und nicht nur phasenweise das Level erreicht, das der Spielerkader eigentlich hergibt."
ntv: "Favre - sonst bekannt dafür, dass er Spieler besser machen kann -, schaffte es offenbar in Dortmund nicht mehr, richtig auf seine Spieler einzugehen. Nationalspieler wie Julian Brandt, Mo Dahoud und Nico Schulz stagnieren, Jadon Sancho steckt gar in einer veritablen Formkrise. Da helfen auch all die Jubelstürme über die Super-Offensive um den derzeit verletzten Erling Haaland, Gio Reyna und Jude Bellingham nichts."