Zorc über Schulz: "Muss sich rauskämpfen"

Im Sommer 2019 wechselte Nico Schulz mit großen Vorschusslorbeeren und für viel Geld von 1899 Hoffenheim zu Borussia Dortmund. Beim BVB erfüllte der Nationalspieler die Erwartungen bislang aber überhaupt nicht. Dennoch hoffen die Verantwortlichen weiter auf einen Aufschwung.
Beim 2:1-Sieg des BVB in der Champions League bei Zenit St. Petersburg stand Nico Schulz zum zweiten Mal in Folge in der Startelf des BVB - ein seltenes Gefühl für den 27 Jahre alten Linksverteidiger.
Wirklich überzeugen konnte er im abschließenden Gruppenspiel der Königsklasse zwar nicht (sport.de-Note 5). Dass Schulz seine Verletzungsprobleme zumindest vorerst überwunden zu haben scheint, verschafft den Dortmundern aber eine dringend benötigte weitere personelle Option im eng getakteten Spielplan der kommenden Wochen und Monate.
Schulz habe "Gas" gegeben, sei "aktiv" gewesen, lobte Trainer Lucien Favre das Sorgenkind unmittelbar nach dem Gastspiel in Russland. "Das hat mir gut gefallen und ist gut für ihn."
BVB: Michael Zorc fordert Nico Schulz
Etwas weniger euphorisch bewertete Sportdirektor Michael Zorc die Situation bei Schulz. Er sieht den 25-Millionen-Euro-Mann erst am Anfang eines langen Weges raus aus der anhaltenden Formkrise.
"Er muss sich weiter aus seiner schwierigen Phase rauskämpfen, rausarbeiten und auch rausspielen", sagte Zorc den "Ruhr Nachrichten" mit Blick auf Schulz, der im BVB-Dress bislang nur 24 Pflichtspiele absolvierte und dabei selten bis nie gute Leistungen ablieferte.
Schulz' eigentliche Stärken würden den Schwarz-Gelben dennoch gut zu Gesicht stehen. "Wichtig ist, dass er seine Schnelligkeit ins Spiel einbringt, aktiv ist", sagte Zorc. "Dann kann er für uns wertvoll sein."
Vorerst dürfte Schulz aber weiterhin nur zweite Wahl bleiben. Zu deutlich ist Platzhirsch Raphael Guerreiro dem früheren Herthaner und Gladbacher in puncto Spielintelligenz und -stärke überlegen.