06.12.2020 13:01 Uhr

Klopp als Löw-Nachfolger? Bierhoff äußert sich zu Gerüchten

Weiter Diskussionen um die Zukunft von Joachim Löw
Weiter Diskussionen um die Zukunft von Joachim Löw

Oliver Bierhoff hat bestätigt, sich unabhängig von der aktuellen Situation der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit möglichen Nachfolgern für Bundestrainer Joachim Löw zu beschäftigen.

Die Gedankenspiele seien "ein laufender Prozess", erklärte der DFB-Direktor in der TV-Sendung "Sky 90", man habe "natürlich immer etwas im Kopf".

Er habe in der Vergangenheit zum Beispiel bei Vereinsbesuchen mit Ralf Rangnick gesprochen, gab Bierhoff zu, "aber nicht konkret darüber, was passiert, wenn Jogi einmal nicht mehr Bundestrainer ist". Löw habe er zudem über alle Vorgänge informiert. Dieser habe Verständnis dafür gezeigt.

Nach dem 0:6-Debakel des DFB-Teams war in der Öffentlichkeit intensiv über die Ablösung Löws spekuliert worden. Neben Rangnick wurden auch Hansi Flick vom FC Bayern sowie Jürgen Klopp (FC Liverpool) als mögliche Bundestrainer-Kandidaten gehandelt.

Oliver Bierhoff: "Qualität unserer Toptrainer steht außer Frage"

Auf die Frage, ob es den langfristigen Plan gebe, mit Jürgen Klopp die Heim-Europameisterschaft 2024 anzustreben, antwortete der 52-Jährige: "So einen Plan kann es nicht geben."

Bierhoff verwies darauf, dass Klopp in Liverpool bis Mitte 2024 vertraglich gebunden sei. "Die Qualität unserer Toptrainer steht außer Frage", sagte er allgemein.

Nach den Diskussionen um seine Person und das Bekenntnis des DFB werde sich Löw zeitnah der Öffentlichkeit stellen, kündigte Bierhoff an. "Er wird nächste Woche reden, das kann ich garantieren. Auf jeden Fall, sonst würde er nicht weitermachen, wenn er keine Energie hätte und keine Wut im Bauch", sagte der 52-Jährige. Der genaue Termin werde noch in der DFB-Medienabteilung abgestimmt. Löw habe weiterhin "absolut das Feuer" sowie "klare Vorstellungen".

Konter nach Kritik des FC Bayern

Bierhoff verteidigte das öffentliche Schweigen von Löw während des Entscheidungsprozesses innerhalb des Verbandes über die Zukunft der Nationalmannschaft und des 60 Jahre alten Langzeit-Bundestrainers. "Jetzt spreche ich erstmal intern mit den Leuten, bevor ich mich extern äußere", sagte Bierhoff zum Fahrplan nach dem Spanien-Spiel.

Löw habe außerdem direkt nach der Niederlage im Fernsehen und bei der Pressekonferenz im Stadion von Sevilla gesprochen, sagte der 52-Jährige an die Adresse von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern, der am Samstagabend "zu viel Bierhoff und zu wenig Löw" in der öffentlichen Aufarbeitung beklagt hätte. "Es ist seine Entscheidung, wann er spricht", sagte Bierhoff. Wer in der Verantwortung stehe, müssen seinen Weg gehen: "Das macht Joachim Löw."

Hummels, Müller, Boateng? "Alleinige Entscheidung des Trainers"

Ob sich der Weltmeister-Coach von 2014 nicht trotzdem schon hätte öffentlich äußern müssen, konnte Bierhoff auch nicht gänzlich beantworten.

"In dem Moment weiß ich gar nicht mehr, was richtig und falsch ist. Es sind so viele Emotionen drin", sagte der ehemalige Nationalspieler. Etwas Positives zog er daraus aber auch: "Dass die Emotionen so hochkochen, zeigt ja auch, dass die Nationalmannschaft eine Bedeutung und Wichtigkeit hat."

Zur anhaltenden Debatte um eine mögliche Rückkehr der Ex-Weltmeister Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng in die DFB-Auswahl verwies Bierhoff erneut auf das exklusive Entscheidungsrecht von Löw. "Das ist die alleinige Entscheidung des Trainers. Der wird das irgendwann beantworten müssen", sagte Bierhoff, spätestens bei der Nominierung des EM-Kaders im kommenden Mai.

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