Neuer warnt: "Wir bekommen nichts geschenkt"

Kapitän Manuel Neuer sieht die neunte Meisterschaft in Folge nicht als Selbstläufer für den FC Bayern München.
"Es war auch in den letzten Jahren so, dass wir uns immer alles hart erarbeiten mussten. Und das wird auch in dieser Power-Saison der Fall sein. Wir bekommen nichts geschenkt", sagte Neuer nach dem 3:3 im Top-Spiel gegen Verfolger RB Leipzig im "ZDF".
Mit dem Unentschieden im Duell mit den starken Sachsen zeigte sich der Torhüter des Rekordmeisters zufrieden. "Es sind zwei Top-Mannschaften, deswegen war ein enges Spiel zu erwarten. Für uns war wichtig, dass wir nicht verloren haben und einen Rückstand aufgeholt haben. Mit dem 3:3 können wir alle gut leben", so Neuer.
Der 34-Jährige gab zu, dass der FC Bayern in der Liga "zu viele Gegentreffer" kassiere - 16 waren es bereits in zehn Partien. "Wir haben aber auch viele Tore erzielt. Das ist das Entscheidende, wenn du Spiele gewinnen willst", gab Neuer im Hinblick auf die Offensivmaschinerie der Münchner (schon 34 Treffer) zu bedenken.
Manuel Neuer stellt sich hinter Joachim Löw
Die Entscheidung, an Bundestrainer Joachim Löw festzuhalten, begrüßte der Nationalmannschaftskapitän. "Natürlich" sei es richtig, dass Löw DFB-Coach bleibe, sagte Neuer und fügte hinzu: "Wir sind den Weg mit ihm zusammen gegangen, wo wir viel ausprobiert haben. Die Situation war für uns als Nationalmannschaft ganz anders als erwartet. Wir mussten mit den Umständen klarkommen."
Im nächsten Jahr wolle das Team Wiedergutmachung für das "miserable Spiel" gegen Spanien betreiben. "Wir hoffen, dass wir es im neuen Jahr und gerade zur Europameisterschaft besser machen können. Das ist unser großes Ziel. Wir schauen nach vorne und sind motiviert. Und ich denke, dass unser Trainerteam auch motiviert ist", betonte der Keeper.
Auch Ex-Weltmeister Per Mertesacker ergriff Partei für Löw. "Ich bin überzeugt, dass er das schaffen kann. Er hat in den letzten Monaten keine Trainingszeit bekommen. Er braucht Zeit mit den Spielern, um das Feuer wieder entfachen zu können", sagte der frühere Nationalverteidiger. Mertesacker rechnet nicht damit, dass Löw die aussortierten Ex-Weltmeister Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels zurückholt. "Ich glaube nicht, dass er noch einmal einen U-Turn macht."