28.11.2020 17:24 Uhr

FC Bayern ringt starken VfB Stuttgart nieder

Der FC Bayern hat den VfB Stuttgart bezwungen
Der FC Bayern hat den VfB Stuttgart bezwungen

Bayern München müht sich zum 3:1 beim Aufsteiger VfB Stuttgart und offenbart bei dem Rekordsieg defensiv erneut Mängel.

Hansi Flick gestikulierte und schimpfte an der Seitenlinie, doch es half alles nichts. Seine Defensive wackelte einmal mehr, und Bayern München hatte beim mühevollen Rekordsieg viel Glück. "Aktuell machen wir zu viele Fehler - auch mit dem Ball", gab Nationalspieler Leon Goretzka nach dem 3:1 (2:1) beim frechen Aufsteiger VfB Stuttgart bei Sky zu: "Das führt dazu, das wir zu viele Chancen zulassen."

Ergebnismäßig fand der Rekordmeister mit seinem 65. (!) Liga-Erfolg gegen die Schwaben (nur gegen den HSV gab es genauso viele Siege) vor dem Spitzenspiel am kommenden Samstag gegen RB Leipzig wieder in die Spur gefunden, doch die Mängel im Abwehrverhalten waren nicht zu übersehen. Am Ende hatte der Tabellenführer Glück, dass der freche Aufsteiger seine Chancen nicht nutzte.

"Man sieht, dass die Bayern angeschlagen sind, dass sie zu viele Spiele haben und auf dem Zahnfleisch gehen", sagte der Stuttgarter Gonzalo Castro, "aber die Bayern sind hat die Bayern, die machen die Tore zur richtigen Zeit." Der VfB blieb somit auch im fünften Heimspiel dieser Saison sieglos.

Tanguy Coulibaly hatte das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo, der am Samstag seinen 43. Geburtstag feierte, in der 20. Minute überraschend in Führung gebracht. Kingsley Coman (20.) und Torjäger Robert Lewandowski (45.+1) drehten das Spiel für die Münchner, die zuletzt gegen Werder Bremen nicht über ein 1:1 hinausgekommen waren, noch vor der Pause. Douglas Costa (88.) setzte den Schlusspunkt. "Wir haben genug Qualität, die Tore vorne zu machen", meinte Goretzka.

Defensive des FC Bayern offenbart Schwächen

Bayern-Coach Flick bot seine derzeit vermeintlich stärkste Elf auf. Auch die zuletzt angeschlagenen Weltmeister Corentin Tolisso und Lucas Hernandez waren wieder dabei. Flick nahm keine Rücksicht auf das Champions-League-Auswärtsspiel am Dienstag bei Atletico Madrid, zumal den Münchnern der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen ist.

Die Bayern starteten vielversprechend. Ein Kopfball von Lewandowski nach Flanke von Kingsley Coman landete in der dritten Minute am Pfosten. Die Gäste hatten in der Folge wenig überraschend mehr Ballbesitz, der VfB versteckte sich aber keineswegs.

Immer wieder versuchten die Schwaben mit schnellen Kontern - wie auch bei der Führung. Silas Wamangituka überlief Hernandez und passte scharf nach innen. Manuel Neuer kam zu spät, Coulibaly musste nur noch einschieben.

Für die Bayern war es bereits das 13. Gegentor am neunten Spieltag. Zuletzt war die Defensive des Rekordmeisters zu diesem Zeitpunkt unter Jürgen Klinsmann 2008 so anfällig gewesen (15 Gegentore).

Die Bayern erhöhten nach dem Rückstand den Druck, hatten aber ganz viel Glück, dass Philipp Förster zwei Großchancen leichtfertig ausließ (35./36.). Dies sollte sich wie so oft rächen. Im Gegenzug schlug Coman nach Pass von Thomas Müller eiskalt zu.

Das vermeintliche 2:1 für den VfB wenige Sekunden später wurde wegen eines Fouls an Neuer nach Videobeweis zurückgenommen. Noch vor der Pause parierte Stuttgarts Keeper Georg Kobel glänzend gegen Serge Gnabry, gegen Lewandowskis humorlosen Schuss aus 16 Metern war er jedoch machtlos. Für den VfB verpasste Orel Mangala (73.) gegen nach wie vor wackelige Bayern den Ausgleich.

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