13.11.2020 11:56 Uhr

Kuntz stellt klar: Remis "ist eine Warnung"

Stefan Kuntz nimmt die U21 des DFB in die Pflicht
Stefan Kuntz nimmt die U21 des DFB in die Pflicht

Das magere 1:1 gegen Slowenien im letzten Test vor dem entscheidenden EM-Qualifikationsspiel in Braunschweig gegen Wales war für Trainer Stefan Kuntz eine Warnung zur rechten Zeit.

Pfiffe enttäuschter Zuschauer konnte es im coronabedingt leeren Braunschweiger Stadion nicht geben, daher fühlte sich Stefan Kuntz zu einem Weckruf in eigener Sache verpflichtet. "Ich bin gar nicht so unfroh, dass uns so ein Spiel passiert ist. Das ist eine Warnung", sagte der Trainer der deutschen U21-Auswahl nach dem eher kümmerlichen 1:1 (1:0) gegen Slowenien.

Denn seine Schützlinge sollen und müssen sich steigern, wenn die schon weitgehend sicher geglaubte Qualifikation für die EM-Endrunde nicht doch noch verspielt werden soll. Für den Sprung unter die besten 16 Teams würde ein erneutes Remis an gleicher Stelle am Dienstag (18:15 Uhr) gegen Wales reichen, da das DFB-Team dann auch beim Verlust der Tabellenführung sicher zu den fünf besten Gruppenzweiten gehören würde.

Angesichts des fahrigen Auftritts gegen den Außenseiter vom Balkan scheint das aber alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Darauf wies der 58-Jährige auch dezidiert hin: "Wenn wir vorher darüber gesprochen hätten, dass wir gegen Slowenien darauf angewiesen sind, dass unser Torwart kurz vor Schluss einen Elfmeter und das Unentschieden festhält, hätten alle gesagt: Jetzt übertreib' mal nicht."

Natürlich gehört auch zur Wahrheit, dass so mancher Automatismus nach nur einer gemeinsamen Trainingseinheit nicht greifen konnte. Aber selbst als Kuntz in der 64. Minute seine Topstürmer Lukas Nmecha und Mergim Berisha auf den Rasen schickte, blieb der erforderliche Zug zum gegnerischen Tor weitgehend aus.

Keeper meldet Ansprüche an

Gegen die Waliser nahezu ausschließlich auf die individuelle Stärke von Florian Wirtz zu setzen, wäre wohl fahrlässig. Das 17 Jahre alte Ausnahmetalent von Bayer Leverkusen erhielt vom Coach gegen Slowenien eine Verschnaufpause. Bereit stehen wird auch Ridle Baku, der das Spiel nach seinem Debüt bei Joachim Löw im Wolfsburger Teamhotel via TV verfolgte.

Als Gewinner des nasskalten Abends im Stadion an der Hamburger Straße durften sich Torschütze Manuel Wintzheimer (Hamburger SV) und vor allem Torhüter Finn Dahmen fühlen. Derzeit nur die Nummer zwei beim sieglosen Bundesliga-Schlusslicht Mainz 05, verhinderte der Keeper eine Heimniederlage, weil er in der 87. Minute einen Strafstoß abwehren konnte.

"Ich habe zuletzt gute Leistungen gezeigt", sagte der Schlussmann nach der Partie bei "Pro7Sieben MAXX" selbstbewusst. Kuntz bestätigte das: "Was Eigenwerbung anbelangt, war die Leistung heute schon ein gutes Argument." Allerdings haben Dahmen und auch seine Konkurrenten Lennart Grill (Bayer Leverkusen) und Markus Schubert (Eintracht Frankfurt) das gemeinsame Problem, dass sie in der Liga derzeit nur auf der Bank sitzen.

Und Kuntz machte klar, dass er eine Änderung dieser Situation sehr begrüßen würde: "Viel Spielpraxis wäre ein starkes Argument, auch bei uns die Nummer eins zu werden." Auch ein Platz in der Startelf gegen Wales ist somit kaum mehr als eine Momentaufnahme.

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