09.11.2020 12:53 Uhr

Hat Glasner eine Zukunft in Wolfsburg?

Muss um seinen Job beim VfL Wolfsburg bangen: Oliver Glasner
Muss um seinen Job beim VfL Wolfsburg bangen: Oliver Glasner

In der Bundesliga ist der noch ungeschlagene VfL Wolfsburg auf Kurs. Aber es gibt nach den internen Querelen deutlichen Klärungsbedarf.

Ein versöhnliches Ende des Streits? Zusammenarbeit auf Zeit? Oder gar eine schnelle Trennung? Alles scheint weiterhin möglich beim VfL Wolfsburg nach dem hausgemachten Hickhack - mit Trainer Oliver Glasner und Geschäftsführer Jörg Schmadtke im Mittelpunkt.

Ein gemeinsames Gespräch in der Länderspielpause soll nun zeigen, ob das Binnenklima noch zu retten ist und Glasner in der Autostadt eine Zukunft hat. Schmadtke ließ einen Tag nach dem 2:1 (2:0) gegen die TSG Hoffenheim zunächst die Chance aus, mit einer Einordnung der Situation öffentlich die Wogen zu glätten.

"Ich bin gerade ein bisschen eingespannt", sagte der Geschäftsführer des VfL dem "SID" am Montagvormittag, er könne sich aktuell nicht äußern.

"Das Thema Kaderplanung sollten wir intern besprechen"

Schon am Sonntag, nach dem Sprung auf Platz sechs und einem leichten Zurückrudern von Glasner im VfL-Zoff, war Schmadtke stumm geblieben. Stattdessen überbrachte Sportdirektor Marcel Schäfer die Nachricht, dass die sportliche Leitung weiter alles andere als einverstanden ist mit Glasners Transferkritik zu einem "nicht ganz glücklichen" Zeitpunkt.

"Zwei Tage vor dem Spiel sollte man den totalen Fokus auf das Spiel legen. Vor allem, wenn es um so ein wichtiges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten geht", sagte Schäfer bei "Sky". Es sei kein Problem, mal unterschiedlicher Meinung zu sein und sich zu reiben: "Aber das Thema Kaderplanung sollten wir intern besprechen und das werden wir in Zukunft auch tun."

Schmadtke hatte tags zuvor scharf reagiert und klargestellt, Wolfsburg sei nicht das "Phantasialand". Zu einem Gespräch vor dem Hoffenheim-Spiel kam es offenbar nicht.

Rücktritt? Glasner winkt ab

Glasner wählte nach dem hart erkämpften Sieg gegen die TSG, den Torwart Koen Casteels erst mit einem gehaltenen Elfmeter in der Nachspielzeit (90.+4) rettete, nun einige verbindliche Worte.

Er habe sich stets miteinbezogen in seine kritischen Anmerkungen, sagte der 46-Jährige. Und dass ein Klub nicht alle Transferziele realisieren könne, komme vor. Einen Rücktritt schließe er aus und gehe "ganz klar" davon aus, auch bei der nächsten Partie am 21. November bei Schalke 04 als Wölfe-Coach auf der Bank zu sitzen. Wirklich?

Mit seiner wiederholten Kritik vor dem Spiel am Sonntag war bei etlichen Beobachtern der Eindruck entstanden, Glasner arbeite auf seine Entlassung hin. Gerüchte, Heimweh spiele in dem österreichischen Trainerstab eine Rolle, machten anschließend die Runde.

Es gibt für Schmadtke, Schäfer und Glasner also einiges auszuräumen, um wieder auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Den Wölfen stehen wegweisende Tage bevor.

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