05.11.2020 21:21 Uhr

Ein Pflichtsieg der lange nach Blamage roch

"Schmerzvoller" Jubel für den Torschützen Max Hofmann

Rapid müht sich am dritten Spieltag der Europa League gegen Außenseiter Dundalk aus Irland zu einem 4:3-Heimsieg und wahrt damit die Chance auf das Überwintern im internationalen Geschäft.

Rapid hat in der Europa League im dritten Auftritt den ersten Sieg eingefahren. Beim hart erkämpften 4:3 gegen den irischen Außenseiter Dundalk mühten sich die Wiener am Donnerstagabend lange, ehe die ersten Punkte in der Gruppenphase fixiert waren. Maximilian Hofmann (87.) nach einem Fehler des gegnerischen Torhüters und der eingewechselte Yusuf Demir (90.) ließen die Grün-Weißen im leeren Allianz-Stadion am Ende jubeln.

Dundalk hatte durch Patrick Hoben (7.) früh zugeschlagen und hoffte nach dem 2:2 per Foul-Elfmeter durch David McMillan (81.) auf den ersten Zähler. Davor hatte Rapid die Partie nach Toren von Kapitän Dejan Ljubičić (22.) und Kelvin Arase (79.) gedreht. Tief in der Nachspielzeit verkürzte McMillan erneut vom Elferpunkt (96.). Das Team von Trainer Dietmar Kühbauer wird in drei Wochen in Irland zur Retourpartie antreten. In der Gruppe mit Arsenal und Molde sind die Aufstiegschancen vorerst intakt.

Dundalk bringt Rapid mit Rotationself in die Bredouille

Das erste Fußball-Bewerbsspiel nach der Terrorattacke in Wien am vergangenen Montag startete mit einer Trauerminute für die Opfer des Anschlags. Rapids Profis liefen mit Trauerflor ein, der Block West gedachte der Toten und ihrer Angehörigen per Transparent. Zuschauer fehlten aufgrund der Corona-Verordnung der Regierung.

Dundalk lief nicht in Bestformation ein. Trainer Filippo Giovagnoli schonte laut irischen Beobachtern Akteure für den Ligaabschluss gegen die Sligo Rovers am Montag, wo es für Dundalk um einen Europacupstartplatz geht. Bei Rapid fehlte der nach einem Mittelhandknochenbruch noch nicht fitte Taxiarchis Fountas. Der erkrankte Marcel Ritzmaier war ebenfalls abwesend, der Mittelfeldmann fehlte aber nicht aufgrund einer Corona-Infektion, wie Rapid betonte.

Die besten Bilder des Europa-League-Abends

Für die Hütteldorfer begann die Partie mit einem Fehlstart. Hoben setzte sich nach einer Flanke in den Strafraum im Luftduell mit Hofmann durch, Rapid-Keeper Paul Gartler konnte den Kopfball nicht bändigen, da er beim Abwehrversuch wegrutschte. In der Entstehung des Treffers blieb eine abseitsverdächtige Aktion der Iren ungeahndet. Rapid haderte damit nicht, sondern war bemüht, seiner Favoritenrolle gegen den spielerisch unterlegenen Kontrahenten gerecht zu werden.

Christoph Knasmüllner kam dem raschen Ausgleich nahe (13.), ehe Ljubičić aus rund 25 Metern aus halbrechter Position abzog und über Dundalks unsicheren Torhüter Aaron McCarey hinweg unter die Latte traf. Ercan Kara hätte keine Minute später nachlegen können, Rapid ließ dem Gegner aber auch Raum zum Konter. So fehlte Michael Duffy am Ende seines Laufs im Abschluss die Kraft, um sein Team wieder voran zu bringen (29.). Knasmüllner scheiterte mit einem Volley noch an McCarey, dann war eine aus grünweißer Sicht ausbaufähige Halbzeit zur Ende. Das 1:1 zur Pause war in Summe leistungsgerecht.

Comebacker Demir bringt neuen Schwung für Rapid

Blut floss zu Beginn der zweiten Hälfte. Gartler fuhr nach einem Eckball die Hände hoch und traf Mitspieler Mateo Barać im Gesicht. Der Kroate musste mit einer Nasenverletzung vom Feld, Mario Sonnleitner kam in die Innenverteidigung. Die Partie wurde in der Folge turbulenter, wobei beide Teams oft ungebremst durchs Mittelfeld marschierten. Ljubičić fiel zunächst im gegnerischen Strafraum, im Gegenstoß agierte Hofmann gegen Duffy mit viel Risiko. Beide Szenen hätten wohl eine VAR-Begutachtung nach sich gezogen, der Videoassistent kommt in der Europa-League-Gruppenphase aber nicht zum Einsatz.

Das Unentschieden war für Rapid zu wenig, das Offensivspiel ohne Fountas und Ritzmaier stockte. Die Kühbauer-Elf legte ab der 70. Minute gegen schwächer werdende Iren aber zu. So kam der nach einer Corona-Erkrankung wieder fitte Demir ins Spiel und bewies sogleich Qualitäten. Der zuvor unscheinbare Arase brachte Rapid nach einer Unsicherheit von McCarey scheinbar entscheidend voran. Zwei Minuten später profitierte Dundalk aber von einem Patzer von Sonnleitner. Der Routinier brachte den Ball nicht weg und den heranstürmenden McMillan zu Fall. Der Strafstoß des Gefoulten fiel unplatziert aus, über Gartlers Hand ging der Ball aber ins Tor.

In einem Spiel mit Patzern hüben wie drüben vermochte Rapid den letzten des Gegners entscheidend zu nutzen. Hofmann verwertete nach einem kurz abgespielten Eckball per Kopf, McCarey zeigte dabei eine Flugeinlage ins Nichts. Demir bewies danach noch sein Talent, als er nach einem Antritt überlegt traf.

apa

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