Kohler: Darum ist das Gipfeltreffen gar nicht so wichtig

Pünktlich zum 7. Spieltag der Fußball-Bundesliga haben sich der FC Bayern München und Borussia Dortmund an die Tabellenspitze gesetzt. Durch die erste Saisonpleite des bisherigen Spitzenreiters RB Leipzig in Gladbach (0:1) zog das Duo an den Roten Bullen vorbei und trägt nun am Samstag das absolute Gipfeltreffen Zweiter gegen Erster aus (ab 18:30 Uhr).
Im Signal Iduna Park fordert der BVB den Rekordmeister heraus und will ihn nach nur einer Woche wieder von der Ligaspitze verdrängen. Die Schwarz-Gelben wollen sich dabei vor allem auf die - zumindest in der Meisterschaft - stabile Defensivreihe verlassen können. Mit nur zwei Gegentoren nach sechs Spielen stellt Borussia Dortmund die beste Abwehr der Liga - weit vor den Bayern, die bereits neun Gegentreffer kassierten.
Wie aussagekräftig dieser statistischer Wert der Dortmunder wirklich ist, wird sich erst im direkten Duell mit den Münchnern zeigen. Das weiß auch Jürgen Kohler, langjähriger Abwehrspieler auf Weltklasse-Niveau, der bei beiden Klubs unter Vertrag stand. "Erst gegen echte Spitzenteams wird sich zeigen, wie sattelfest die Dortmunder Abwehr wirklich ist", meinte der 55-Jährige in einem Gastbeitrag im "kicker".
"Der Gipfel wird richtungsweisend, aber ganz sicher nicht entscheidend"
Kohler, der von 1989 bis 1991 beim FC Bayern und von 1995 bis 2001 bei Borussia Dortmund unter Vertrag stand, führte das bittere 1:3 in der Champions League bei Lazio Rom als Beleg dafür an, dass der BVB vor allem in den richtig wichtigen Spielen noch längst nicht am Leistungszenit angekommen ist.
Die Bedeutung des Bundesliga-Klassikers am Samstagabend wollte Kohler ohnehin nicht zu hoch hängen: "Der Gipfel am Samstag wird richtungsweisend, aber ganz sicher nicht entscheidend. Die Meisterschaft ist noch nie am 7. Spieltag gewonnen oder verloren worden", macht der 105-fache deutsche Nationalspieler klar. Die Partie werde interessant, weil die besten beiden deutschen Teams gegeneinander spielen, Kohler fügte gleichwohl hinzu: "Ein Sieg in so einer Partie, auf die ganz Deutschland schaut, gibt Selbstvertrauen. Mehr aber auch nicht."
Fürs erste dürfte den Westfalen schon damit geholfen sein, gegen den großen Rivalen aus dem Süden mal wieder zu treffen. In den letzten drei Duell siegte der FC Bayern nämlich jeweils zu Null (1:0, 4:0, 5:0).