18.10.2020 12:59 Uhr

Abseits-Chaos und Brutalo-Fouls bringen Klopp in Rage

Jürgen Klopp war nach dem Remis erzürnt
Jürgen Klopp war nach dem Remis erzürnt

Siegtor geklaut, Abwehrchef schwer verletzt: Jürgen Klopp war nach dem 2:2 im Merseyside-Derby stinksauer. Timo Werner und Kai Havertz feierten Tor-Premieren für Chelsea.

Nach einem beinharten Merseyside-Derby schnaufte Jürgen Klopp kurz durch, als ihm ein Reporter erzählte, dass sein FC Liverpool eigentlich hätte gewinnen müssen. Der deutsche Teammanager sammelte sich und brachte nur ein kurzes "Okay" heraus, denn der Journalist hatte ihm gerade erklärt: Vor dem vermeintlichen 3:2-Siegtor von Jordan Henderson in der Nachspielzeit lag kein Abseits vor. Der ultimative Stimmungskiller in einer Partie voller Nackenschläge für Klopp, der den schwer verletzten Abwehrchef Virgil van Dijk verlor.

Auf der Pressekonferenz nach dem 2:2 (1:1) beim FC Everton raunte Klopp: "Seitdem hatte ich zehn Interviews und jeder sagte mir, dass es kein Abseits war. Das hebt meine Laune nicht." Tatsächlich war mit bloßem Auge nicht erkennbar, dass Sadio Mané beim Zuspiel von Thiago im Abseits stand, bevor er auf Henderson ablegte. Auch nach Ansicht der Videobilder sah alles nach einem regulären Tor aus.

Pickford nietet van Dijk um

Folglich konnte beim FC Liverpool niemand die Entscheidung der Videoschiedsrichter nachvollziehen. "Die biegen die Linie manchmal, damit es Abseits wird. Keine Ahnung wie die das machen", sagte Henderson scherzhaft bei "BT Sport". Weniger zu Späßen aufgelegt war sein Vorgesetzter. "Ich bin ein echter Befürworter des VAR, aber dann würde man erwarten, dass man besonders bei Abseits die richtige Entscheidung trifft", so Klopp. Dass er so gereizt war, war verständlich, die Szene war nur der Höhepunkt einer besonders für ihn dramatischen Partie.

Klopp hatte van Dijk früh verloren, in der 5. Minute war der Niederländer böse von Evertons Torwart Jordan Pickford abgegrätscht worden. "Ich will nicht sagen, dass Pickford es tun wollte, aber das ist kein Zweikampf, den ein Torwart im Strafraum so führen kann", sagte Klopp. Die Entscheidung im Spiel: Kein Foul, weil Abseits - und der VAR griff nicht ein.

Van Dijk musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss ins Krankenhaus. Auch Mittelfeld-Zauberer Thiago, den Evertons Richarlison kurz vor Schluss übel von den Beinen geholt und dafür Rot gesehen hatte, deutete eine Verletzung an. Für Klopp ein Tag zum Vergessen, obwohl er mit der Vorstellung seiner Mannschaft eigentlich zufrieden war nach der 2:7-Schmach gegen Aston Villa vor der Länderspielpause.

Havertz trifft endlich in der Liga

Gemischt waren auch die Gefühle bei Klopps Landsleuten beim FC Chelsea. Obwohl Timo Werner die Blues per Doppelpack (15./28.), seinen ersten Ligatreffern, in Führung gebracht hatte, reichte es gegen den FC Southampton nur zu einem 3:3 (2:1).

Da tröstete es wenig, dass auch Kai Havertz (59.) endlich in der Liga traf. Sein erneutes Führungstor zum 3:2 glich der frühere Bundesliga-Profi Jannik Vestergaard (90.+2) spät aus. "Es wäre schön, wenn es das Siegtor gewesen wäre", sagte Havertz: "Natürlich bin ich glücklich, aber frustriert über das Ergebnis."

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