16.10.2020 07:03 Uhr

Vier Europacup-Tests im ÖFB-Cup

Um diese Trophäe geht es
Um diese Trophäe geht es

Zwei Bundesliga-Duelle und vier Europacup-Generalproben stehen in der zweiten Runde des ÖFB-Cups am Wochenende an.

Im Duell zwischen WAC und SV Ried wird sich ebenso ein Erstligist aus dem Bewerb verabschieden wie bei der Partie zwischen St. Pölten und Salzburg. Für den in der Champions League engagierten Titelverteidiger ist der Cup-Auftritt wie auch für die Europa-League-Starter Rapid, LASK und WAC ein letzter Gradmesser vor dem Start ins dichte Herbstprogramm.

Rapid ist am Samstag mit dem Gastspiel in Wiener Neustadt ebenso gegen einen Regionalligisten im Einsatz wie der LASK zu Hause gegen den SV Wörgl. Neben allen zwölf Bundesligisten, neun Zweitligisten und acht Drittligisten sind auch noch drei Vereine aus der vierthöchsten Spielklasse im Bewerb vertreten. Die Corona-Pandemie sorgte freilich schon im Vorfeld für Absagen. Mit Blau-Weiß Linz und dem SKU Amstetten waren vorerst zwei Zweitligisten betroffen. Das Coronavirus hatte zuvor auch schon das Programm der ersten Runde beeinträchtigt.

>> Erste coronabedingte Verschiebungen im Cup

Der Startschuss fällt Freitagabend in der Südstadt, wo die Admira den Kapfenberger SV empfängt. Admira-Trainer Damir Buric umriss den Leitsatz aller Bundesligisten in Duellen mit unterklassigen Mannschaften: "Wir werden von der ersten Minute an zu hundert Prozent konzentriert sein." Ebenfalls Freitag sind die WSG Tirol und die Austria im Einsatz. Die Wattener bestreiten die Partie gegen den FAC im heimischen Gernot-Langes-Stadion. Dort habe man die Floridsdorfer in Zweitliga-Zeiten "immer beherrscht und Toppartien geliefert", erinnerte sich WSG-Coach Thomas Silberberger. Die Wiener seien freilich eine "Wundertüte" sagte er mit Blick auf deren jüngste Resultate. Einem 4:0 gegen Kapfenberg folgte beim FAC zuletzt ein 0:5 bei Austria Klagenfurt.

Mit Spannung wird auch das Wiener Derby zwischen der Austria und Regionalligist Sport-Club in Dornbach erwartet. Der 27-fache Cupsieger will ein Out in Runde zwei - wie vergangene Saison beim 2:5 in Wattens - tunlichst vermeiden. Beim jüngsten Aufeinandertreffen der beiden Teams im Cup fiel die Entscheidung 1994 im Viertelfinale erst in der Verlängerung (3:1) zugunsten der Austria. Trainer Peter Stöger erwartete einen "echten Cupfight". Mit 2.300 Fans ist die Partie ausverkauft.

>> Liveticker: Wiener Sport-Club gegen Austria Wien

Die Vorbereitung der Violetten war aber alles andere als optimal. Nach Corona-Erkrankungen wurden Trainingseinheiten und ein Testspiel abgesagt, erst am Dienstag ging es nach einer weiteren Testreihe wieder auf den Rasen. "Es gibt sicher idealere Zugänge vor einem Spiel, aber mit der Pandemie ist es jetzt eben so", meinte Stöger. Ihn plagte aufgrund einiger angeschlagener Spieler auch ein dünner Kader.

Salzburg steigt Samstag ein

Titelverteidiger Salzburg tritt Samstagnachmittag in St. Pölten an. Rapid gastiert am Abend beim Ostliga-Vertreter in Wiener Neustadt. Vor dem Duell stellt sich die Frage, ob die Hütteldorfer schon das anstehende Highlight-Spiel zu Hause gegen den 13-fachen englischen Meister Arsenal am Donnerstag in den Köpfen haben. Für den LASK gilt da vor dem Heimspiel gegen Wörgl Ähnliches, gastiert man doch zum Europa-League-Start bei Tottenham.

>> Salzburger Intensivwochen beginnen in St. Pölten

Sturm Graz und Altach treffen ebenfalls auf Drittligisten. Die Grazer sind in Vorarlberg gegen den VfB Hohenems, die Altacher daheim gegen den SV Seekirchen aus Salzburg im Einsatz. Gewarnt sind vor allem die Rheindörfer: Sie hatte ein Aus bei Union Gurten in der ersten Runde nur knapp vermieden. Verzichten muss Altach-Trainer Alex Pastoor auf Marco Meilinger, bei dem zu Wochenbeginn ein verhärteter Bluterguss operativ entfernt wurde. Bei Sturm fällt Otar Kiteishvili aus. Trainer Christian Ilzer meinte mit Blick auf die ohne Teamspieler erfolgte Vorbereitung: "Wir waren doch stark reduziert vom Personal, konnten aus Altach (4:0, Anm.) aber viel mitnehmen."

Es ist auch ein Duell zweier Unbesiegter. Wie Sturm haben auch die vom ehemaligen Altach-Trainer Werner Grabherr trainierten Hohenemser in dieser Saison noch keine Niederlage kassiert. Nach zehn Runden in der Eliteliga Vorarlberg stehen acht Siege zu Buche. "Das wird kein gemütlicher Wochenend-Ausflug", meinte Ilzer. Man sei aber auf alles vorbereitet. Auch genügend Videomaterial soll vorhanden sein, nachdem ein Spion der Grazer offenbar zuletzt vergeblich versucht hat, ein Ligaspiel des Konkurrenten zu filmen. Der Beobachter flog aus dem Stadion.

Dem WAC und Ried bietet sich im direkten Vergleich am Sonntag die Möglichkeit, nach durchwachsenem Ligastart mit nur einem Sieg bei drei Niederlagen auf anderer Ebene Selbstvertrauen zu tanken. Besonders wichtig wäre das für die Kärntner im Hinblick auf das Donnerstag-Heimduell mit ZSKA Moskau. Beide Teams hatten schon in der ersten Cup-Runde gegen Drittligisten Überstunden machen müssen. "Der WAC ist sicher Favorit, wir müssen uns aber nicht verstecken", sagte Rieds Außenverteidiger Manuel Kerhe. Sein Trainer Gerald Baumgartner sprach von einem "sehr undankbaren" Los.

apa

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