10.10.2020 08:38 Uhr

Ulreich kritisiert Bayern: "Hätte man anders lösen können"

Sven Ulreich wechselte vom FC Bayern zum HSV
Sven Ulreich wechselte vom FC Bayern zum HSV

Nach der Verpflichtung von Alexander Nübel vom FC Schalke 04, verließ Sven Ulreich den FC Bayern und wechselte zum HSV. Ganz glücklich ist der Torhüter nicht mit dem Umgang seines Ex-Klubs mit ihm.

"Wir haben schon vorab immer mal wieder Infos bekommen, dass an den Gerüchten was dran ist und dieser Wechsel kommen könnte", sagte Ulreich bei "Sport 1" mit Blick auf den Nübel-Transfer, über den im letzten Winter wochenlang spekuliert worden war.

Dass der Deal perfekt ist, erfuhr der 32-Jährige aber erst nahezu zeitgleich mit der Bekanntgabe des Transfers. "Das hätte man anders lösen können", bedauerte Ulreich und ergänzte: "Natürlich war ich in dem Moment enttäuscht, aber ab diesem Zeitpunkt war mir bewusst, dass ich umsetzen will, was ich schon lange im Kopf hatte: Endlich wieder spielen zu wollen."

Allerdings sei der Nübel-Wechsel nicht der alleinige ausschlaggebende Grund für seinen Abgang gewesen, so Ulreich. "Ich hätte mich nicht damit zufriedengegeben, noch ein Jahr auf der Bank zu sitzen und nicht regelmäßig Spiele zu bekommen."

Sven Ulreich "traurig" wegen Reservistenrolle beim FC Bayern

Der Job als Nummer zwei sei ihm nicht immer leicht gefallen. "Man ist ein Teil des Teams und trägt viel dazu bei, dass man Erfolg hat und die Stimmung in der Mannschaft gut ist. Wenn man die Spiele gewinnt und man nicht selbst auf dem Platz steht, ist aber schon ein weinendes Auge dabei. Man ist traurig", gab der neue HSV-Keeper zu: "Die letzten Monate haben mir gezeigt, dass ich wieder mehr miterleben und genießen möchte. Auf dem Platz zu stehen hat mir gefehlt."

Die Offerte aus der Hansestadt kam Ulreich da gerade recht. "Mich hat die Aufgabe gereizt. Ich hatte schon seit ein paar Wochen mit dem HSV Kontakt. Hamburg war für mich schon immer ein Hingucker. Ich freue mich, jetzt hier zu sein", so der ehemalige Profi des VfB Stuttgart.

HSV: Sven Ulreich vom "Projekt überzeugt"

Von den Gesprächen mit Sportdirektor Michael Mutzel, Vorstand Sport Jonas Boldt und Trainer Daniel Thioune war Ulreich besonders angetan. "Ich war sofort von dem Projekt überzeugt", schwärmte der Schlussmann.

Allerdings habe ihm auch Bayern-Star Jérôme Boateng, der von 2007 bis 2010 für die Rothosen auflief, zu einem Wechsel geraten: "Er hat sofort gesagt: 'Boah, Hamburg kann ich dir nur empfehlen'", schilderte Ulreich.

Der Gang in die zweite Liga ist für Ulreich keinesfalls ein Rückschritt. Er könne sich beim HSV weiterentwickeln und wolle helfen, dass der ehemalige Bundesliga-Dino seine Ziele erreiche: "Hier herrscht ein gutes Klima und die Spieler wissen, um was es geht. Trotzdem müssen wir hart arbeiten."

Starallüren hat Ulreich aus seiner Zeit in München nach eigener Aussage nicht mitgebracht. Er wolle einfach nur spielen und erfolgreich sein. "Mag sein, dass man anders hinschaut, wenn einer vom FC Bayern kommt. Das will ich aber gar nicht. Ich bin sehr zurückhaltend und stelle mich in den Dienst der Mannschaft", betonte der Routinier.

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