07.10.2020 17:27 Uhr

Neururer kritisiert Naldo-Verpflichtung

Peter Neururer trainierte den FC Schalke 04 zuletzt vor 30 Jahren
Peter Neururer trainierte den FC Schalke 04 zuletzt vor 30 Jahren

30 ganze Jahre ist es her, dass die heutige Kultfigur Peter Neururer beim damaligen Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 als Cheftrainer beurlaubt wurde. Eineinhalb Jahre lang coachte er die Königsblauen und ist bis zum heutigen Tage mit dem Verein verbunden. 

Seinen Herzensklub noch einmal zu trainieren, ist wohl noch immer der größte sportliche Wunsch des 65-Jährigen, der allerdings schon seit knapp sechs Jahren ohne feste Anstellung bei einem Profi-Klub ist. Seit seinem Aus beim VfL Bochum trat er entweder als TV-Experte auf oder half übergangsweise als Übungsleiter für vertragslose Profis bei der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV) aus. 

Zuletzt öffnete sich beim FC Schalke nach der Entlassung von David Wagner und der steilsten sportlichen Talfahrt der Gelsenkirchener Bundesliga-Geschichte wieder ein kleiner Türspalt für Neururer, der wohl nur allzu gerne beim derzeitigen Tabellenletzten des deutschen Fußball-Oberhauses angeheuert hätte.

Auch die Schalker Anhängerschaft hätte eine Verpflichtung des Fußballlehrers in weiten Teilen begeistert aufgenommen. Das bestätigte der Kult-Coach gegenüber der "Sport Bild". Nach dem Aus von David Wagner hätten ihn "über 2000 Anrufe, SMS, E-Mails und sogar Faxe" erreicht. Alle Kontaktaufnahmen hatten mehr oder minder den gleichen Inhalt: Den Wunsch nach einer Neururer-Rückkehr zum FC Schalke. "Das war der absolute Wahnsinn!", berichtete der Trainer selbst über Tage zwischen Wagner-Entlassung und Baum-Verpflichtung. Sein altes Faxgerät soll "fast explodiert" sein, das Handy habe permanent "gebrummt, geklingelt und gerattert". 

Dass er bei einer ernsthaften Anfrage von S04 nicht lange hätte überlegen müssen, daraus machte Neururer im Gespräch mit dem Fachmagazin auch gar kein Geheimnis: "Eigentlich habe ich mit dem Job an der Seitenlinie abgeschlossen. Wobei ich stets betont habe: Für Schalke und den 1. FC Köln würde ich immer eine Ausnahme machen. Zwei großartige Vereine, die mir auch nach so vielen Jahrzehnten im Profi-Geschäft noch unter die Haut gehen."

Neururer bringt Höwedes beim FC Schalke 04 ins Spiel

Mit großem Unverständnis reagierte Neururer auf die Tatsache, dass mit Ex-Profi Naldo ein "völlig unerfahrener" Trainerassistent an die Seite des neuen Chefcoaches Manuel Baum gestellt wurde. "Naldo ist ein positiver Typ – keine Frage. Aber als Co-Trainer völlig unerfahren und ohne Lizenz. Ein Affront gegen alle ausgebildeten Trainer, die auf Jobsuche sind", stellte Neururer klar. 

Er brachte einen anderen verdienten Schalker Ex-Profi ins Spiel, der den Job des Co-Trainers und Feel-Good-Managers in der S04-Kabine nach seiner Ansicht wesentlich besser hätte ausfüllen können: "Spontan fällt mir Höwedes ein! Benni hat gefühlt sein halbes Leben auf und mit Schalke verbracht. In seinen Adern fließt königsblaues Blut. Er könnte die Mannschaft ganz sicher davon überzeugen, worauf es jetzt ankommt."

Aufgrund der fußballerischen Magerkost und der finanziellen Umstände rund um den Klub glaubt Neururer indes nicht mehr daran, dass sich die Schalker unter den derzeitigen Umständen noch in der Bundesliga halten können: "Ich habe nicht mehr den Glauben, nur noch die Hoffnung."

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