18.09.2020 10:49 Uhr

Pokal-Zoff könnte zur Hängepartie werden

Rechnet nicht mit einer schnellen Lösung im Pokalstreit: Rainer Koch
Rechnet nicht mit einer schnellen Lösung im Pokalstreit: Rainer Koch

Der Bayerische Fußball-Verband rechnet nicht mit einer schnellen Lösung im Streit um den DFB-Pokal-Startplatz zwischen dem 1. FC Schweinfurt und Türkgücü München.

"Das Landgericht hat die Verhandlung erst für den 28. September terminiert, was die Sache nicht einfacher macht. Denn man muss davon ausgehen, dass das Urteil dann vor dem Oberlandesgericht noch angegriffen werden wird", sagte BFV-Präsident Rainer Koch im "Querpass", dem Sport-Podcast der "Passauer Neuen Presse". Der 61-Jährige hofft aber auf ein Einlenken von Türkgücü und eine womöglich außergerichtliche Lösung.

Der Drittliga-Aufsteiger hatte mit einer Einstweiligen Verfügung die Austragung des Erstrundenspiels zwischen dem Bundesligisten FC Schalke 04 und dem Viertligisten Schweinfurt gestoppt. Dafür war auch der Verband kritisiert worden. Koch wehrt sich: "Ich glaube, überall ist verstanden worden, dass es sich um eine Auseinandersetzung zwischen Schweinfurt und Türkgücü München handelt." Der Konflikt werde auf dem Rücken des BFV ausgetragen.

"Wir geraten in große Schwierigkeiten"

Streitpunkt ist ein Kompromiss, den der BFV vor längerem mit den beiden Vereinen in der wegen Corona ausgesetzten Regionalligasaison vereinbart hatte. Türkgücü durfte als Erster aufsteigen, Verfolger Schweinfurt wurde zum inoffiziellen bayerischen Amateurmeister erklärt. Die Unterfranken hinterfragten später beim DFB die Lizenzierung von Türkgücü. Seitdem fühlt sich der Münchner Verein nicht mehr an die Absprache gebunden und versucht sich nun, in das lukrative Pokalspiel gegen Schalke einzuklagen.

Koch hofft, dass Türkgücü doch noch die "sportlich faire Lösung" des Verbandes anerkenne. Ansonsten sieht der DFB-Vizepräsident Probleme für den laufenden Pokalwettbewerb. "Wir können mit der zweiten Pokalrunde nicht ewig warten", sagte Koch. Auch die Auslosung verzögere sich, weil Schalke bei einem Sieg im Profitopf wäre und Schweinfurt oder Türkgücü im Amateurtopf. "Wir geraten in große Schwierigkeiten, wenn es nicht bald ein Urteil gibt", sagte Koch.

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