18.09.2020 09:14 Uhr

Gemischte Gefühle nach frühem EL-Aus

Gliwice bestrafte die Fehler beinhart
Gliwice bestrafte die Fehler beinhart

"Meine Mannschaft hat nach vorne hervorragende Lösungen gefunden, aber man darf nicht diese Tore bekommen", analysiert Hartberg-Trainer Markus Schopp die 2:3-Niederlage in der Europa-League-Qualifikation bei Piast Gliwice.

Die erste Reise des TSV Hartberg durch Europa ist an der ersten Station zu Ende gegangen. In Gliwice kassierten die Oststeirer bei ihrem Debüt auf dem internationalen Parkett in der Qualifikation zur Europa League eine vermeidbare 2:3-Niederlage. Trainer Markus Schopp hatte gemischte Gefühle. Auch wenn die Moral stimmte, bei den Gegentoren agierte seine Elf zu zaghaft, um bestehen zu können.

Sehenswerte Treffer von Tobias Kainz (33.) und Lukas Ried (75.) waren am Donnerstagabend zu wenig. Auch wenn die Moral stimmte, ein drittes Mal konnte Hartberg nach dem neuerlichen Rückschlag durch Michał Żyro (84.) nicht mehr kontern. Torschütze Kainz sprach von einem bitteren Abend. "Nach vorne hin haben wir viel investiert, haben zwei schöne Tore gemacht, aber leider hat es nicht gereicht", sagte der Mittelfeldmann.

Schopp: "Das solltest du auf diesem Niveau einfach nicht machen"

Mit großer Vorfreude waren die Hartberger gen Schlesien aufgebrochen, um auch in Europa den Gegnern das Fürchten zu lehren. Das mit einem Remis und zwei Niederlagen nicht unbedingt fulminant in die Saison gestartete Piast Gliwice - 2019 noch Polens Meister - ließ die Gäste gewähren und wartete auf deren Fehler. Markus Schopp hatte dies nach den Beobachtungen erwartet. Unerwartet kamen die Unkonzentriertheiten im eigenen Spiel. So kassierten die Hartberger das rasche 0:1 nach nicht einmal zehn Minuten aus einem geradlinig vorgetragenen Konter. Beim entscheidenden Tor hatte der Pole bei seinem Kopfball viel zu viel Platz. "Das solltest du auf diesem Niveau einfach nicht machen", sagte Schopp über die Patzer seines Teams.

"Meine Mannschaft hat nach vorne hervorragende Lösungen gefunden, aber man darf nicht diese Tore bekommen", wiederholte sich der 46-Jährige. "Das Spiel wäre richtig interessant geworden, wenn wir geführt hätten", meinte er. Als Belohnung hätte eine Reise zum FC Kopenhagen gewunken. Diese darf nun Gliwice antreten. Voraussichtlich ohne Cheftrainer Waldemar Fornalik. Beim Piast-Coach wurde kurz vor Anpfiff seine Corona-Erkrankung publik. Er wurde an der Seitenlinie von seinem Bruder vertreten.

TSV Hartberg: "Die Lernkurve ist in Ordnung"

Hartberg kassierte in der abgelaufenen Bundesligasaison in 32 Runden 74 Gegentore. Die defensiven Schwächen wurden auch im Europacup aufgedeckt. Der Lerneffekt soll dennoch vorhanden sein, wie auch Schopp betont haben wollte. Mit Spielern wie Dario Tadić, René Swete oder Thomas Rotter habe man vor vier Jahren noch in der Regionalliga gespielt, erinnerte der ehemalige Sturm-Graz-Profi bei seine Analyse.

"Wenn man das bedenkt, ist die Lernkurve in Ordnung. Um weiter zu gehen, müssen wir aus diesen Spielen noch viel mehr mitnehmen. Es ist ein Riesending, dass wir dabei waren. Aber das Ziel muss sein, dass wir öfters mit solchen Erfahrungen in Berührung kommen. Diesen Hunger muss man entwickeln", hielt Schopp fest. Er hatte seinen Vertrag beim TSV nach Saisonende verlängert und dabei seine Mission noch nicht für beendet erklärt.

Für Hartberg endete das Abenteuer Europacup damit wieder schnell. Eine Nacht in Katowice, dann ging es mit dem Flieger Freitagfrüh wieder Richtung Graz. Am Sonntag wartet ein Heimspiel gegen den Wolfsberger AC. Auch die weiteren Termine haben es in sich. In der dritten Runde geht es erneut zu Hause gegen Sturm Graz, vor der Länderspielpause gastiert Hartberg dann noch bei Meister Salzburg.

apa

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