03.09.2020 13:36 Uhr

"Gierige" Bayern wollen Wolfsburg vom Thron stoßen

Lina Magull startet mit den Bayern in die neue Bundesliga-Saison
Lina Magull startet mit den Bayern in die neue Bundesliga-Saison

Nur fünf Tage nach dem Champions-League-Finale startet die 31. Saison der Frauen-Bundesliga zwischen Hoffnung und Sorgen.

Die Kampfansagen aus München sind nicht zu überhören. Geht es nach den Fußballerinnen des FC Bayern, soll in der 31. Saison der Frauen-Bundesliga wieder Spannung an der Spitze aufkommen. Frischer Wind ist nötiger denn je - verliert die deutsche Eliteklasse im internationalen Wettbewerb doch immer mehr den Anschluss.

"Wir sind gierig auf Erfolg und werden alles dafür tun, um deutscher Meister zu werden", lautete die Ansage von Kapitänin Lina Magull im "kicker"-Interview in Richtung Wolfsburg. Auch die Bayern-Führungsetage um Präsident Herbert Hainer hat zum Großangriff geblasen, auf dem Transfermarkt wurde ordentlich zugeschlagen. Beim Viertelfinal-Aus in der Champions League im Baskenland gegen Olympique Lyon (1:2) deuteten die Bayern ihr Potenzial bereits an.

Die Meisterschale soll bloß nicht zum fünften Mal in Folge an den VfL gehen. Die Wölfinnen eröffnen nur fünf Tage nach dem verlorenen Endspiel der Königsklasse gegen Lyon (1:3) die neue Spielzeit mit dem Heimspiel am Freitag gegen die SGS Essen.

Der Dauer-Doublegewinner muss also so schnell es geht das verlorene Finale um den Henkelpokal abschütteln. Und den Abschied von Star-Stürmerin Pernille Harder. Für die Rekordablöse von 350.000 Euro wechselte die Fußballerin des Jahres und Torschützenkönigin Anfang der Woche zu Englands Meister FC Chelsea. "Es ist ein weiterer Beleg dafür, wo die Reise hingeht", sagte Ralf Kellermann, der sportliche Leiter der VfL-Frauen, und legte bei der digitalen Saisoneröffnungs-PK den Finger in die Wunde.

Vor allem die englische Women's Super League gibt in Sachen Investment, Vermarktung und Professionalisierung den Ton an und verkündete jüngst stolz den Zugang zweier Weltmeisterinnen aus den USA: Rose Lavelle und Sam Mewis (Manchester City).

Die Top-Stars suchen ihr Glück woanders

Währenddessen beklagt die Bundesliga den Verlust ihrer Hauptattraktion. Immer schwerer fällt es, Hochkaräter aus dem Ausland anzulocken, auch deutsche Stars wie Melanie Leupolz (Chelsea) oder Sara Däbritz (Paris St. Germain) suchen ihr Glück lieber anderswo.

Dass in Europa nur die Frauen-Bundesliga während der Coronakrise den Restart gestemmt hat, brachte offenbar nicht die erhoffte Strahlkraft. "Im Wettbewerb der europäischen Ligen müssen wir weiter Vollgas geben, wir dürfen keine Pause machen", warnte auch Siegfried Dietrich als Ausschussvorsitzender der Frauen-Bundesligen.

Als Sportdirektor von Eintracht Frankfurt steht auch Dietrichs Arbeit nach der Fusion mit dem Rekordmeister 1. FFC Frankfurt im Fokus. Ebenfalls neu: Erstmals werden drei Plätze für die kommende Saison der Champions League ausgespielt, was für ein junges, ambitioniertes Team wie die Frankfurterinnen einen neuen Anreiz bietet.

Und dann gilt es ja ganz nebenbei noch, mithilfe von aktualisierten Hygienekonzepten abhängig von regionalen Auflagen weiter die besonderen Pandemie-Umstände zu meistern. Immerhin 500 Zuschauer dürfen beim Auftakt am Freitag trotz der Corona-Pandemie ins Wolfsburger AOK-Stadion.

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