02.09.2020 09:03 Uhr

Wagner gesteht Fehler: "War keine gute Entscheidung"

David Wagner steht beim FC Schalke unter besonderer Beobachtung
David Wagner steht beim FC Schalke unter besonderer Beobachtung

Noch vor dem ersten Anpfiff stehen David Wagner und der FC Schalke mit Blick auf die Bundesliga-Saison 2020/21 unter besonderer Beobachtung. Grund sind zum einen die katastrophalen Testspiel-Ergebnisse der Königsblauen. Aber auch die Rückrunde 19/20 wirkt immer noch nach.

Nachdem die Schalke in der vergangenen Rückrunde eine beispiellose Talfahrt hinlegten, wurde vor allem die Mannschaft von vielen Fans und Experten als Hauptverantwortlicher ausgemacht. Im Interview mit der "Sport Bild" gibt allerdings auch Trainer David Wagner rückblickend einige gravierende Fehler zu.

"Dass wir in der Planung und der Steuerung, vor allem nach der Corona-Pause, nicht richtig gelegen haben, ist unbestritten", sagte der Coach der Knappen: "Es war keine gute Entscheidung, die Jungs, die so lange wegen ihrer Verletzungen nicht gespielt haben, sofort bei der ersten Partie nach dem Re-Start wieder einzusetzen. [...] Da habe ich ihnen zu viel zugemutet und nicht richtig gelegen."

Wagner über das Schalker Torwart-Theater

Kein Fehler war in Wagners Augen das Wechselspiel zwischen den Pfosten. Nachdem Alexander Nübel in der Hinrunde noch die unumstrittene Nummer eins war, gab der Trainer zwischenzeitlich Markus Schubert den Vorzug. Nach schwankenden Leistungen durfte gegen Saisonende dann doch wieder Nübel ran - restlos überzeugen konnte jedoch keiner der Torhüter.

"Jede einzelne Torwart-Entscheidung, die ich getroffen habe, würde ich genau so wieder treffen", sagte Wagner dennoch. Für ihn und auch für Außenstehende seien diese Entscheidungen "schlüssig und nachvollziehbar" gewesen. 

Wagner erklärt Schalkes Testspiel-Blamagen

Nur sehr schwer nachzuvollziehen sind für Außenstehende hingegen die Ergebnisse, die sich der FC Schalke in den letzten Tagen in einigen Testspielen zusammenstolperte. Vor allem die Niederlagen gegen den SC Verl und den KFC Uerdingen ließen bei vielen Anhängern schon wieder die Alarmglocken schrillen.

"Ich verstehe, dass Testspielniederlagen gegen unterklassige Gegner bei einem so großen Klub wie uns sehr hochgehängt werden. Aber uns war bewusst, dass uns so etwas passieren kann", versuchte Wagner, die Wogen zu glätten. "Wir bereiten die Spieler nicht auf Testspiele vor, sondern auf eine fast zehnmonatige Saison ohne Winterpause", erklärte der Coach die stark schwankenden Leistungen.

Schalke hat "mit der Spitze derzeit gar nichts zu tun"

Wichtig ist für Wagner mit Blick auf die kommende Saison, dass die Anhänger des Klubs mit der richtigen Erwartungshaltung in die Saison gehen. "Die Wahrnehmung über Schalkes Vergangenheit im Vergleich zur Gegenwart, das passt nicht zusammen", warnte der 48-Jährige davor, die erfolgreichsten Jahre der Vereinsgeschichte immer noch als Maßstab zu nehmen.

"Es gibt Menschen, die sind heute 30 oder noch älter, die können gar nicht verstehen, dass wir mit Bayern München und den Klubs an der Spitze derzeit rein gar nichts mehr zu tun haben. Aber das ist Fakt! Und das müssen alle verstehen", betonte Wagner, der die Erwartungen abermals explizit herunterschraubte: "Die grundsätzliche Marschroute hat der Vorstand vorgegeben: dass Schalke auf absehbare Zeit Europa nicht als Ziel ausgeben kann."

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