18.08.2020 09:15 Uhr

Ex-BuLi-Trainer soll Koeman-Assistent bei Barca werden

Wird Alfred Schreuder Co-Trainer des FC Barcelona?
Wird Alfred Schreuder Co-Trainer des FC Barcelona?

Bondscoach Ronald Koeman soll laut übereinstimmenden Presseberichten aus Spanien und den Niederlanden neuer Chefcoach des FC Barcelona werden. Für den 57-Jährigen würde ein Traum in Erfüllung gehen.

Aus seiner Leidenschaft für den großen FC Barcelona hat Ronald Koeman nie ein Geheimnis gemacht. Bei den Katalanen erlebte der Niederländer zu Beginn der 1990er-Jahre schließlich die schönste und erfolgreichste Zeit als Fußballer, sein Finaltreffer ebnete 1992 den Weg zum ersten Titel in Europas Königsklasse. "Jeder weiß", sagte Koeman einmal, "dass ich davon träume, irgendwann diesen Klub auch zu trainieren".

Dieser Traum könnte nun endlich in Erfüllung gehen - denn momentan stimmen auch alle Umstände. Nach dem Rauswurf des erfolglosen Quique Setien am Montag ist der Platz auf der Trainerbank des 26-maligen spanischen Meisters frei. Und Koeman dürfte seinen Job als Nationaltrainer der Niederlande trotz eines gültigen Vertrags bis 2022 auch vorzeitig aufgeben.

Dabei ist der 57-Jährige freilich niemand, der mit aller Macht eine Vertragsauflösung erzwingen würde. "Ich stehe zu meinem Wort", hatte er mit Blick auf seinen Kontrakt beim Königlich-Niederländischen Bund KNVB gesagt, als er vor einigen Monaten das erste Mal gehandelt worden war. Damals war aber noch die EM geplant, und die Klausel in Koemans Vertrag sieht einen Wechsel eigentlich erst nach der Endrunde vor. Corona hat die Situation nun aber grundlegend geändert.

Spanische und niederländische Medien berichteten deshalb übereinstimmend, dass der Vollzug schneller als erwartet vermeldet wird. Als Assistent soll Koeman den ehemaligen Hoffenheim-Coach Alfred Schreuder mit nach Barcelona bringen, die Aufmerksamkeit wird aber natürlich ausschließlich dem Europameister von 1988 gehören.

Und es wird interessant zu sehen sein, wie sich Koeman schlägt und was er wie schnell verändern kann. Das 2:8-Debakel der Katalanen im Champions-League-Viertelfinale gegen Bayern München zeigte, wie sehr das Team um Superstar Lionel Messi eine Frischzellenkur benötigt. Personell, aber auch bezogen auf die Spielidee, die überhaupt nicht mehr zeitgemäß ist.

Es könnte deshalb ein Vorteil sein, dass Koeman zum einen viele Jahre unter Vordenker und Barca-Ikone Johan Cruyff spielte und zum anderen auch schon einige Mannschaften trainiert hat. "Um ein Team von Barcelona zu betreuen", sagte er. "ist jede Menge Erfahrung nötig". Aber auch die Unterstützung von Fans und Region.

Dieser darf sich Koeman sicher sein, neben dem Erfolg im Europapokal der Landesmeister hat er mit dem Klub auch vier Meisterschaften und einen Pokalsieg errungen. Er ist beliebt. Auch wegen der Sympathie steht er, anders als etwa der in den Medien ebenfalls erwähnte Mauricio Pochettino, bei den Fans ganz hoch im Kurs.

Koeman, das sollte aber auch klar sein, wird früher oder später seinen Platz wieder räumen müssen - womöglich für einen noch weitaus beliebteren Ex-Spieler. Denn eines Tages, dies gilt als sicher, wird Vereins-Ikone Xavi den Posten übernehmen.

Nun darf aber wohl erst einmal Koeman seinen Traum leben.

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