01.08.2020 16:12 Uhr

Warum Memphis Depay ideal zum BVB passen könnte

Memphis Depay soll beim BVB auf der Einkaufsliste stehen
Memphis Depay soll beim BVB auf der Einkaufsliste stehen

Marco Reus? Fällt auf unbestimmte Zeit aus. Jadon Sancho? Will angeblich zurück nach England. Da verwundert es kaum, dass Borussia Dortmund mit namhaften Offensivspielern in Verbindung gebracht wird. Der neuste Appetitmacher in der BVB-Gerüchteküche ist Memphis Depay von Olympique Lyon. Würde der Oranje-Star tatsächlich zu den Schwarz-Gelben passen?

  • Memphis Depay zum BVB? So begann seine Karriere

Der am 13. Februar 1994 im niederländischen Moordrecht geborene Sohn eines Ghanaers und einer Holländerin wechselte 2006 aus Rotterdam in die Jugendabteilung der PSV Eindhoven. Über die Nachwuchsteams empfahl sich der Offensivspieler für die Profis des Spitzenklubs der Eredivisie.

2011 debütierte Depay für die PSV und legte anschließend einen rasanten Aufstieg hin. Im Oktober 2013 wurde Depay erstmals in die niederländische Nationalmannschaft berufen.

Nach einer phänomenalen Saison 2014/2015 mit 28 Toren in 40 Partien verließ Depay schließlich seine Heimat, um sich bei Manchester United in der Premier League zu beweisen. 34 Millionen Euro wanderten im Gegenzug nach Eindhoven.

  • Memphis Depay zum BVB? So lief es in Manchester und Lyon

Als Wunschspieler des damaligen Red-Devils-Trainers Louis van Gaal weckte Depay riesige Erwartungen, denen er jedoch nie gerecht wurde. In einem ohnehin wenig harmonischen United-Ensemble stach der Rechtsfuß kaum hervor.

Als van Gaal durch José Mourinho ersetzt wurde, geriet Depay komplett aufs Abstellgleis. Die Folge: Im Januar 2017 ergriff er nach nur 53 Spielen (sieben Tore, sechs Vorlagen) die Flucht aus Old Trafford.

Der einstige Serienmeister der Ligue 1, Olympique Lyon, nutzte die Gelegenheit und machte ein Schnäppchen mit Depay. Für gerade einmal 16 Millionen Euro wechselte der Angreifer nach Frankreich, wo er auf Anhieb zurück zu seiner Form aus PSV-Tagen fand.

Seither hat Depay zuverlässig abgeliefert: Ob in der heimischen Liga oder internationalem Parkett - kein Akteur war in den vergangenen Jahren so wichtig für Lyon wie der schnelle und extrem torgefährliche Offensivmann.

Mittlerweile ist er sogar zum Kapitän aufgestiegen, was für die enorm hohe Wertschätzung für Depay bei Olympique spricht.

Dabei konnte der Niederländer seine Vorzüge zuletzt unabhängig von Corona nicht zeigen: Ein im Dezember erlittener Kreuzbandriss setzte Depay sechs Monate außer Gefecht. Erst am 31. Juli feierte er sein Comeback beim Ligapokal-Finale gegen PSG.

Depays Vertrag in Lyon läuft 2021 aus. Verhandlungen über eine Verlängerung führten bislang zu keiner Einigung. Entsprechend heiß wird sein Name nun in der Gerüchteküche gehandelt - auch beim BVB.


Mehr dazu: Oranje-Star als Sancho-Nachfolger gehandelt


  • Memphis Depay zum BVB? Das sind die Vor- und Nachteile

Zunächst die nackten Fakten: Depay befindet sich im besten Fußballeralter, hat seine Qualitäten auf hohem Niveau nachgewiesen und würde aufgrund seines auslaufenden Arbeitspapiers keine Unsummen kosten.

Auch wenn Lyon-Präsident Jean-Michel Aulas als knallharter Verhandler bekannt ist, wird er den Mannschaftsführer auf keinen Fall für die erhofften 40 bis 50 Millionen Euro transferieren können. Als realistisch gelten 25 Millionen Euro.

Für OL dürfte ein Verkauf des Kapitäns in diesem Sommer unumgänglich sein. Einerseits, da aufgrund der abgebrochenen Ligue-1-Saison Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich fehlen, andererseits, weil Lyon als Tabellensiebter die Champions- und Europa League voraussichtlich verpasst hat (es sei denn, man gewinnt das Finalturnier der Königsklasse) und Depay zwingend international spielen will.

Heißt: Der BVB könnte im Falle eines Transfers für vergleichsweise überschaubares Geld einen Offensiv.Allrounder von Top-Format in den Kader holen.

Depay, der zumeist auf dem linken Flügel oder als hängende Spitze zum Einsatz kommt, könnte Dortmund mit seinem Mix aus Athletik, Tempo und Technik sofort helfen - und das auf mehreren Positionen.

Die jüngsten Entwicklungen in der Causa Reus, der den Borussen womöglich noch bis zur Rückrunde fehlen wird, dürften die Verantwortlichen umso mehr nach vielseitigen Alternativen suchen lassen.

Sollte Depay kommen, wäre er also nicht allein als Ersatz für den wechselwilligen Sancho anzusehen, sondern auch als Vertreter oder gar Nachfolger von Reus. Ähnlich wie der verletzungsanfällige Dortmunder Kapitän ist der Niederländer umtriebig und extrem schwer zu greifen. Sein Stil würde zum BVB passen.

Gänzlich frei Risiko wäre ein Wechsel jedoch nicht. Nach seiner schweren Blessur ist unklar, ob und wann Depay sein Top-Level wieder erreichen kann. Allzu viel Anlaufzeit würde ihm in Dortmund wohl nicht gewährt. Zudem dürfte der 52-malige Nationalspieler ein Gehalt im mittleren bis hohen einstelligen Millionenbereich fordern - gerade in Corona-Zeiten zu viel für den BVB?

  • Memphis Depay zum BVB? Das denken die Fans

Im Netz hat das Gerücht um Depay und den BVB für großes Aufsehen gesorgt.

Die Mehrheit der Dortmund-Fans scheint von der Idee eines Transfers begeistert zu sein - zumindest, wenn man auf das Meinungsbild bei Twitter vertraut.

  • Memphis Depay zum BVB? So wahrscheinlich ist der Wechsel

Sonderlich konkret sind die Gerüchte über Depay und den BVB bislang nicht. Lediglich "Bild" spekulierte über ein mögliches Interesse.

Das könnte sich in den kommenden Tagen allerdings ändern, schließlich bereitet Manchester United nach gelungener Champions-League-Qualifikation derzeit wohl ein konkretes Angebot für Jadon Sancho vor.

Kurios: Da die Red Devils übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein sogenanntes Matching Right für Depay besitzen und somit in der Lage wären, den Oranje-Star zurückzuholen, könnte der Premier-League-Gigant ihn theoretisch zur Verhandlungsmasse im Sancho-Poker machen. Nicht unwahrscheinlich also, dass die Personalie in Kürze heißer wird.

Heiko Lütkehus

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