31.07.2020 21:47 Uhr

Wehmütiger Höwedes: "Wollte meine Karriere dort beenden"

Benedikt Höwedes beendet seine Karriere als Fußball-Profi
Benedikt Höwedes beendet seine Karriere als Fußball-Profi

Benedikt Höwedes, der langjährige Profi des FC Schalke 04, kehrt nicht in die Fußball-Bundesliga zurück, sondern beendet seine Karriere.

Er fühle sich zwar noch fit für eine Rückkehr und habe auch mehrere Angebote gehabt, wolle aber wegen seiner Familie zurücktreten, sagte der 32-Jährige dem "Spiegel".

In einem Urlaub habe er kürzlich gemerkt, "wie krass es mich erfüllt hat, meinen Sohn hautnah zu erleben. Da wurde Fußball plötzlich so unwichtig für mich."

Der Weltmeister von 2014 hatte im Juni seinen Vertrag beim russischen Erstligisten Lokomotive Moskau vorzeitig aufgelöst. Danach war unter anderem über eine Rückkehr des langjährigen Kapitäns zu seinem Ex-Klub Schalke 04 spekuliert worden.

Doch daraus wird nun nichts. Der Abwehrspieler galt jahrelang als Identifikationsfigur beim Ruhrgebiets-Verein. Dass er gerne länger als bis zu seinem unfreiwilligen Ende im Jahr 2018 auf Schalke geblieben wär, daraus machte Höwedes kein Geheimnis: "Tatsache ist, dass ich mich immer für Schalke 04 aufgezehrt habe, ich wollte meine Karriere dort beenden. [...] In der Saison vor meinem Abschied habe ich mich für jedes Spiel fitspritzen lassen. Plötzlich bin ich weg vom Fenster. Das hat mich kalt erwischt."

Höwedes: 16 Jahre lang beim FC Schalke 04

Für die Königsblauen hatte der Verteidiger 16 Jahre lang gespielt und 2011 den DFB-Pokal gewonnen. 2017 wurde er vom damaligen Schalker Trainer Domenico Tedesco ausgebootet und wechselte auf Leihbasis zu Juventus Turin. 2018 folgte der Transfer nach Russland.

"Ich wusste, dass es in dem Geschäft knallhart zugeht. Aber ich hatte immer nur die Sonnenseite kennengelernt. Dann habe ich die volle Breitseite bekommen", sagte Höwedes über seinen Abschied von Schalke.

Zur generellen Entwicklung des Fußballs äußerte sich der 44-malige Nationalspieler, der beim WM-Triumph in Brasilien als einziger Feldspieler keine Minute fehlte, kritisch. Der habe "sich brutal entwickelt. Und dabei immer weiter distanziert von den normalen Fans. Da geht etwas verloren", sagte Höwedes.

Der Ex-Schalker ist der siebte Weltmeister von 2014, der seine Karriere beendet hat. Vor zwei Wochen hatte sich überraschend der Dortmunder Andre Schürrle verabschiedet. Zuvor waren bereits Philipp Lahm, Per Mertesacker, Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose und Roman Weidenfeller zurückgetreten.

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