11.06.2020 18:23 Uhr

Das sind die Perspektiven der BVB-Youngster

Wieder mal kommen einige Talente aus dem BVB-Nachwuchs hoch
Wieder mal kommen einige Talente aus dem BVB-Nachwuchs hoch

Wer beim jüngsten 1:0-Heimsieg von Borussia Dortmund gegen Hertha BSC einen Blick auf die Ersatzspieler warf, dürfte überrascht gewesen sein, schließlich saßen dort gleich sieben Youngster. sport.de beleuchtet die Perspektiven der BVB-Talente.

Giovanni Reyna | 17 | Offensives Mittelfeld | 15 Profi-Einsätze

Der US-Amerikaner gab beim spektakulären 5:3 zum Rückrundenauftakt in Augsburg sein Debüt und kam seither wettbewerbsübergreifend auf 17 Nominierungen und 15 Einwechslungen.

Für Aufsehen sorgte Reyna mit seinem Traumtor im Pokal-Achtelfinale bei Werder Bremen. Nur zwei Wochen später steuerte der Youngster beim 2:1-Sieg gegen Paris Saint-Germain in der Königsklasse seine erste Torvorlage bei.

Reyna kann offensiv sowohl im Zentrum als auch auf beiden Außenbahnen agieren. Mit seiner Technik und seinem Tempo stellt er schon jetzt einige Abwehrspieler vor Probleme. 

Daher war es für BVB-Trainer Lucien Favre nur logisch, den Teenager nach der Winterpause in den Profikader hochzuziehen. "Man sieht im Training, dass er etwas hat. Wer das nicht sieht, ist blind", stellt der Schweizer klar.

Auch für Teamkollege Erling Haaland steht fest: "Gio wird es bis in die absolute Weltspitze schaffen". Die Aussichten sind rosig, der BVB scheint aktuell die richtige Station für ihn.

Mateu Morey | 20 | Rechtsverteidiger | Zwei Profi-Einsätze

In seiner ersten BVB-Saison wurde der gebürtige Mallorquiner wahrlich nicht vom Glück verfolgt: Am Ende einer guten Sommervorbereitung zog er sich eine schmerzhafte Schulterverletzung zu und fiel zunächst aus. 

Über Einsätze in der zweiten Mannschaft kämpfte sich Morey wieder heran und feierte beim 6:1 in Paderborn schließlich sein langersehntes Debüt, das er mit seinem Premieren-Assist garnierte.

Mit Lukasz Piszczek hat Morey zwar einen gesetzten Spieler vor sich, kann jedoch von ihm lernen. Sein Trainingseifer kommt bei Favre und Co. gut an, der ehemalige "La Masia"-Schüler verdient sich seine Einsatzzeit. Nicht ausgeschlossen, dass er Oldie Piszczek 2021 ablösen wird.

Leonardo Balerdi | 21 | Innenverteidiger | Sechs Profi-Einsätze

Auch der argentinische Defensivmann ist ein Profiteur der Corona-Zwangspause. Mit Ausnahme des Topspiels gegen den FC Bayern kam er in allen Spielen seit dem Restart zumindest auf Kurzeinsätze.

"Leo musste sich erst akklimatisieren", begründete Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl die Anlaufschwierigkeiten Balerdis gegenüber dem "kicker", attestierte ihm jedoch eine Weiterentwicklung: "Er bringt seine Stärken ein und hat einen Schritt nach vorne gemacht."

Auch aufgrund der nun erlaubten fünf Wechsel stehen die Chancen auf weitere Spielzeit in dieser Saison für den gelernten Innenverteidiger nicht allzu schlecht.

Derzeit agiert der 21-Jährige fast ausschließlich auf der Sechs, um mit erfahrenen Akteuren im Rücken an die Bundesliga herangeführt werden zu können. Doch auch er könnte im Sommer richtig angreifen.

Tobias Raschl | 20 | Defensives Mittelfeld | Noch keine Profi-Einsätze

Der defensive Mittelfeldmann ist ein waschechtes Eigengewächs und führte die U19 in der vergangenen Saison als Kapitän zur A-Jugend-Meisterschaft. Danach stieg er direkt ins Profiteam auf, wartet dort jedoch bislang auf seinen ersten Einsatz.

Raschls wohl größtes Problem ist die Konkurrenz auf seiner Lieblingsposition: Vor ihm in der Hackordnung sind mit Axel Witsel, Thomas Delaney, Mahmoud Dahoud und Winter-Neuzugang Emre Can gleich vier Spieler von internationalem Format.

Womöglich kommt Raschl in den vier restlichen Partien noch zu seinem Profi-Debüt, doch das wäre nur ein kleiner Schritt. Spieler in seinem Alter brauchen nichts dringender als Spielpraxis. Sammeln kann er diese in naher Zukunft wohl nur in der zweiten Mannschaft oder als Leihspieler.

Immanuel Pherai | 19 | Offensives Mittelfeld | Noch keine Profi-Einsätze

Für Pherai war der Bankplatz gegen Hertha die erste Nominierung für den Profi-Kader des BVB. Der Niederländer mit Wurzeln in Suriname gilt als Top-Talent und durchlief ab der U15 alle U-Nationalmannschaften von Oranje.

Mit je zwei Toren und Vorlagen in zwölf U19-Spielen bewegt sich Pherai zwar nicht ganz auf dem Level seiner Vorsaisons, jedoch hatte der Offensivmann auch mit einer Muskelverletzung zu kämpfen.

Dafür stehen in der UEFA Youth League fünf Vorlagen in sechs Einsätzen zu Buche. Für den Klienten des Star-Beraters Mino Raiola ist die Zeit in den Juniorenteams nun vorbei – es geht in den ungleich härteren Herrenbereich. Wie er sich dort schlägt, wird die Sommervorbereitung zeigen.

Marco Rente | 23 | Innenverteidiger | Noch keine Profi-Einsätze

Mit seinen 23 Jahren war Marco Rente gegen Hertha BSC der drittälteste Reservist. Und doch stand er erstmals seit seinem Wechsel vom TuS Erndtebrück nach Dortmund überhaupt im Profikader.

Für die zweite Mannschaft des BVB absolvierte er 22 Spiele, alle über 90 Minuten, verbuchte dabei eine Torvorlage und lediglich zwei Gelbe Karten, was für einen Innenverteidiger bemerkenswert ist. Doch ist der Weg zu einem festen Kaderplatz wohl zu weit für den Spätstarter.

Chris Führich | 22 | Linksaußen | Noch keine Profi-Einsätze

Mit acht Toren und sechs Vorlagen in 24 Regionalliga-Spielen zählt Führich zu den Topscorern der Dortmunder Regionalligamannschaft. Fraglos gibt der 22-Jährige einen soliden Viertligastürmer.

Auch wenn er im Gegensatz zu Rente zuletzt schon zum dritten Mal auf der Bundesliga-Bank saß, wird Führich wissen, dass er wohl nicht mehr als ein Kader-Auffüller war, ist und bleibt.

Luis Holuch

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