03.06.2020 23:00 Uhr

Eiskalte Frankfurter beenden Werders Höhenflug

Eintracht Frankfurt setzte sich deutlich gegen Werder Bremen durch
Eintracht Frankfurt setzte sich deutlich gegen Werder Bremen durch

Eintracht Frankfurt hat sich wohl endgültig aller Abstiegsängste entledigt und die Sorgen bei Werder Bremen damit wieder massiv verstärkt. Die Mannschaft von Adi Hütter gewann das Nachholspiel des 24. Spieltages bei den Hanseaten verdient mit 3:0 (0:0) und kletterte durch den zweiten Sieg in Serie auf Platz elf in der Tabelle.

André Silva (61.) traf in einer wenig aufregenden Partie per Kopf für Frankfurt gegen insgesamt harmlose Bremer. Stefan Ilsanker (81.) machte 19 Sekunden nach seiner Einwechslung nach einem Eckball alles klar, in der 90. Minute erhöhte der Österreicher nochmals.

"Wir geben die Gegentore zu einfach her", sagte Werder-Kapitän Niklas Moisander bei "Sky": "Es ist aber noch nicht vorbei. Wir haben uns in den drei Spielen vorher eine gute Situation erspielt. Jetzt müssen wir ruhig bleiben."

Joker Ilsanker scherzte nach seinen ersten beiden Bundesligatreffern: "Bei meiner Torgefährlichkeit der letzten Jahre hat man mich einfach allein stehen lassen. Das ist das Ketchupflaschen-Prinzip. Erst kommt gar nichts und dann alles auf einmal."

Kohfeldt: "In der ersten Halbzeit klar besser"

"Es ist nichts, was uns umhaut. Es war ein verdienter Sieg der Eintracht, wobei es aus meiner Sicht nicht drei Tore sind. Wir haben in der ersten Hälfte gut gespielt, da waren wir aus meiner Sicht die klar bessere Mannschaft. Nach der Pause waren wir etwas überhastet. Dann ist es das Spiel, das die Eintracht will. Wir müssen anerkennen, dass wir momentan nicht die Spieler haben, die sich den Ball nehmen und dann ein Tor schießen", erklärte Florian Kohfeldt nach dem Abpfiff.

Gegenüber Adi Hütter sagte: "Beide Mannschaften haben von Beginn an versucht, das Spiel zu gewinnen. Ich habe in der Halbzeit ein paar Sachen korrigiert. Kompliment, wie die Mannschaft das dann umgesetzt hat. In dieser Phase ist es unglaublich wichtig, dass jeder seinen Teil beiträgt. Stefan (Ilsanker, Anm. d. Red) saß zu Beginn auf der Bank, hat es unglaublich gut gemacht und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt."

Nach zuletzt zwei Siegen aus drei Spielen bedeutet die Heimpleite für Werder wieder einen herben Schlag. Das Team von Kohfeldt fightete zwar, agierte in der Offensive aber nicht zielstrebig und verharrt auf dem vorletzten Platz. In der bereinigten Tabelle hat Grün-Weiß nun weiterhin zwei Punkte Rückstand auf Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz.

Kohfeldt setzt Bittencourt auf die Bank

"Wir sind unter Zugzwang", hatte Kohfeldt vor der Partie gesagt und ging für seinen Plan ins Risiko. Im Vergleich zum Erfolg bei Schalke 04 wechselte er vier Mal, unter anderem saß Siegtorschütze Leonardo Bittencourt zunächst nur auf der Bank. Dafür stand Offensivmann Fin Bartels nach zweieinhalb Jahren (unter anderem ein Achillessehnenriss) erstmals wieder in der Startelf.

Die ersten Akzente setzten dann in der eigentlich für Anfang März angesetzten Partie, die wegen der Verlegung eines Europa-League-Spiels der Eintracht im Zuge einer Orkanwarnung abgesagt worden war, aber die Gäste. Die Eintracht kombinierte zunächst flüssiger und hatte in Silva (11.) auch die erste Möglichkeit.

Aber auch Bremen hängte sich voll rein und kam etwa durch Davy Klaassen (15.) und Davie Selke (23.) zu Abschlüssen. Es entwickelte sich anschließend das erwartet zähe Spiel mit vielen Fouls - beiden Teams war anzumerken, um was es ging.

Frankfurt belohnt sich für Steigerung

Für ein bisschen Aufregung sorgte dann erst wieder ein vermeintliches Handspiel von Frankfurts David Abraham (35.) im Strafraum, Schiedsrichter Patrick Ittrich urteilte nach Videobeweis auf Abseits in der Entstehung der Szene. Eine äußerst knappe Entscheidung.

Das Spiel plätscherte insgesamt ein bisschen vor sich hin. Beide Teams vermieden es, volles Risiko zu gehen. Frankfurt erhöhte mit der Zeit aber etwas den Druck und ging durch Silva folgerichtig in Führung. Marco Friedl ließ dem Portugiesen bei dessen achten Saisontor etwas zu viel Platz.

Die Hanseaten versuchten sich danach mit zunehmender Verzweiflung weiterhin mit allen Mitteln zu wehren, ehe Ilsanker die Werder-Hoffnungen mit einem Doppelschlag zunichte machte.

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