11.05.2020 08:37 Uhr

Zorc schaltet sich in Goldsteak-Debatte ein

Michael Zorc ist Sportdirektor beim BVB
Michael Zorc ist Sportdirektor beim BVB

BVB-Manager Michael Zorc hat bei den Profis von Borussia Dortmund vor der Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs keine Sorgen, Bedenken oder Unlust verspürt.

Das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga biete "ein höchstmögliches Maß an Sicherheit", sagte Zorc den "Ruhr Nachrichten": "Und auch die vielen Aufklärungsgespräche unserer medizinischen Abteilung mit einzelnen Profis sowie in Gruppen tragen sicher dazu bei, dass kein Spieler ein Problem darin sieht, seinem Beruf nachzugehen. Mein Eindruck ist: Alle BVB-Spieler wollen sehr gerne wieder ihrem Job nachgehen."

Dass vor allem die Schwarz-Gelben einen psychologischen Nachteil durch die Geisterspiele erfahren, weil ihnen bei den Heimspielen künftig über 70.000 lautstarke Unterstützer im Signal Iduna Park fehlen werden, hofft der BVB-Manager nicht: "Unsere Fans sind natürlich ein ganz besonderes Plus. Gerade bei Heimspielen, das weiß jeder und das zeigt schon ein flüchtiger Blick auf unsere starke Bilanz im Signal Iduna Park. Es wird jetzt in der unserer Mannschaft ein sehr hohes Maß an Eigenmotivation und Gruppendynamik erforderlich sein, um Erfolg zu haben und unsere sportlichen Ziele zu erreichen."

Oberstes Ziel für die verbleibenden neun Bundesliga-Spiele sei es, den zweiten Tabellenplatz mindestens zu verteidigen. 

Im Hinblick auf die Fortsetzung der Bundesliga am kommenden Wochenende dürften laut DFL-Konzept die Spieler selbst entscheiden, ob sie nach Ende der Corona-Pause spielen wollen.

Zorc macht sich laut eigener Aussage aber keine großen Sorgen, dass die Mannschaft von Cheftrainer Lucien Favre nicht rechtzeitig am Samstagnachmittag ab 15:30 Uhr zum Derby gegen den FC Schalke voll konzentriert sein könnte. 

Zorc über die Vorbild-Funktion des Profi-Fußballs

Bezüglich des Rufs seiner Branche äußerte Zorc den Eindruck, "dass der Fußball aus der einen oder anderen Interessensgruppe heraus latent mit pauschalen Vorurteilen konfrontiert wurde. Einfach, weil es gerade dem Mainstream entsprach."

Er sehe berechtigte Kritik, die aber überzogen sei. "Wir müssen ja gar nicht darüber diskutieren, dass es kein Zeichen von Bodenständigkeit ist, wenn man sich ein Goldsteak bestellt und das auch noch postet - dazu gibt es keine zwei Meinungen", stellte der 57-Jährige klar: "Aber der vielfach kolportierte Eindruck, dass 450 Bundesligaprofis ständig Goldsteaks essen und sich auch sonst nicht ordentlich benehmen, der trägt doch Züge genau jener Oberflächlichkeit, die man an unserer Branche so gerne kritisiert."

Dennoch sei es in Zukunft "eine große Aufgabe des Profifußballs, seiner Vorbildfunktion insbesondere bezogen auf untere Spielklassen und Jugendmannschaften verstärkt gerecht zu werden."

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