06.05.2020 12:55 Uhr

K-League als Bundesliga-Vorbild: Freitag rollt der Ball

In Südkorea wird ab Freitag wieder gespielt
In Südkorea wird ab Freitag wieder gespielt

Südkoreas K-League hat geschafft, worauf die Fußball-Bundesliga noch sehnsüchtig wartet: Ab Freitag rollt der Ball in der koreanischen Profiliga wieder. Die koreanische Regierung gab bereits vor zwei Wochen grünes Licht für den Saisonstart.

Südkorea war als eines der ersten Länder nach China von der COVID-19-Pandemie betroffen, konnte die Ausbreitung aber dank restriktiver Maßnahmen schnell eindämmen. Dementsprechend entspannt ging die Bevölkerung mit der Coronakrise um. Anfang März sagte Richard Sukuta-Pasu, der seit Januar beim Zweitligisten Seoul E-Land unter Vertrag steht, im Interview mit "t-online.de": "Wenn ich mir die Situation hier in Seoul anschaue, gibt es absolut keinen Grund, in Panik zu geraten."

Der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler hatte sich bei seinem Wechsel vom chinesischen Erstligisten Guangdong Southern Tigers bewusst für einen Verein in Südkorea entschieden: "Das Coronavirus hat insofern Einfluss auf meinen Wechsel nach Südkorea gehabt, als dass ich auch einige Angebote chinesischer Vereine gehabt habe."

Vorbereitung seit dem 21. April

Die K-League verschob bereits Ende Februar den Start der neuen Spielzeit aufgrund der COVID-19-Ausbreitung auf unbestimmte Zeit. Durch den positiven Verlauf bei der Bekämpfung des Virus gab die Regierung bereits im April grünes Licht für eine baldige Fortsetzung des professionellen Sportbetriebs. So waren seit dem 21. April auch wieder Testspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit erlaubt, die die Mannschaften nutzen sollten, um sich auf den Saisonstart in der K-League vorzubereiten.

Am Freitag startet die neue Spielzeit 2020/21 in Südkorea mit Geisterspielen und unter Einhaltung aller Hygienevorschriften. Das Auftaktspiel der neuen Saison tragen der Vorjahresmeister Jeonbuk Hyundai Motors und die Suwon Bluewings aus. Den Verantwortlichen kommt dabei entgegen, dass sich Südkoreas Ligensystem am Jahreskalender orientiert. Im Gegensatz zum europäischen Fußball verläuft die Spielzeit in Südkorea von März bis Dezember.

"Hier herrscht absolut kein Ausnahmezustand"

Nach der Verschiebung des Saisonstarts aufgrund der Corona-Pandemie endet die Hauptsaison nun im Oktober, statt wie üblich im Juli. Im Anschluss spielen die besten sechs Teams der Liga wie in den Jahren zuvor den Meistertitel in einer Doppelrunde aus.

Eine Diskussion wie in Deutschland über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs befürchtete Sukuta-Pasu im März nicht: "Ich kann nur für Seoul sprechen, aber: Hier herrscht absolut kein Ausnahmezustand. Die Menschen gehen zur Arbeit, zum Einkaufen, gehen ihren Hobbys nach. Fußball, um den Kopf freizubekommen? Wofür? Die haben sowieso alle den Kopf frei hier."

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