Matthäus: "Beeindruckende Vita" wird Götze nichts bringen

Der Vertrag von Mario Götze bei Borussia Dortmund läuft im Sommer 2020 aus, die Zeichen zwischen dem 27-Jährigen und dem BVB stehen klar auf Trennung. DFB-Legende Lothar Matthäus hat allerdings wenig Hoffnung, dass Götze außerhalb Dortmunds nochmal an Glanzleistungen früherer Tage anknüpfen kann.
Götze sei "ein begnadeter Fußballer" gewesen und habe zu "seinen besten Zeiten" an "einen Mini-Maradona" erinnert, so Matthäus gegenüber "Sky". Allerdings glaubt der deutsche Rekordnationalspieler, dass sich die Zeiten geändert haben: "Heute ist seine Art Fußball zu spielen nicht mehr so gefragt. Es fehlt ihm vor allem an Tempo, um mit dem Fußball mithalten zu können, den der BVB und viele andere Spitzenvereine praktizieren."
Begünstigt wurde diese negative Entwicklung laut Matthäus von Götzes Krankheit und selbst zu stark auferlegtem Druck. Eine Stoffwechselerkrankung hinderte das ehemalige Supertalent lange daran, sein Können auf dem Rasen zu beweisen.
Zudem habe Götzes vor allem medial viel diskutierter Wechsel vom BVB zum FC Bayern im Sommer 2013 nicht den erhofften Erfolg gebracht. "Der Wechsel zum FC Bayern war am Ende auch nicht das, was er sich erträumt hat", ist sich Matthäus sicher. 2016 kehrte Götze zu Borussia Dortmund zurück, sei jedoch "nie wirklich angekommen".
"Ich gehe davon aus, dass seine Zeit beim BVB zu Ende ist"
Dass die Schwarz-Gelben den Kontrakt mit dem Weltmeister von 2014 noch verlängern, glaubt Matthäus daher nicht. "Ich gehe davon aus, dass seine Zeit beim BVB zu Ende ist. Es würde mich sehr überraschen, wenn man sich bei den anstehenden Verhandlungen einigen würde. Nicht, nachdem man ihn sportlich über zwei Jahre weitestgehend ignoriert und ihn kaum eingesetzt hat."
Damit aber nicht genug der schlechten Nachrichten: "Auf der Suche nach einem anderen Verein wird ihm seine beeindruckende Vita leider nichts bringen", ist sich Matthäus sicher. Ein neuer Arbeitgeber könne sich davon "leider wenig kaufen". Dennoch sei Götze "mit 27 Jahren noch in einem guten Alter und wird einen neuen, guten Verein finden, bei dem er noch einmal starten kann und ein paar schöne und hoffentlich erfolgreiche Jahre verbringt."
Der Ex-Nationalspieler sei zwar kein "Fußball-Arbeiter", "Lustlosigkeit" oder "fehlenden Ehrgeiz", könne man ihm aber nicht vorwerfen. Einen Wechsel nach Italien schätzt Matthäus daher als gute Option ein.