So profitiert BVB-Coach Favre von der Zwangspause

Gefühlt war Lucien Favre mindestens schon zweimal entlassen beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Doch der Klub hielt an seinem auch intern alles andere als unumstrittenen Cheftrainer fest und legte in den Wochen vor der Aussetzung des Spielbetriebes einen deutlichen Positivtrend hin.
Mit sieben Siegen aus den letzten acht Spielen hatte der BVB den zweiten Tabellenplatz hinter Spitzenreiter FC Bayern München zunächst erobert und dann gefestigt.
Trotz des Ausscheidens aus der Champions League gegen Paris Saint-Germain zeigte die Formkurve klar nach oben und bestätigte den Schweizer Fußballlehrer in seiner zum Teil eigenwilligen Arbeit.
Nach einem Bericht der "Ruhr Nachrichten" kamen Favre in den Frühjahrsmonaten nicht nur die sportlichen Resultate bei den Schwarz-Gelben zugute, um seinen Arbeitsplatz in Dortmund zu sichern. Der 62-Jährige nutzt auch die wegen der Corona-Krise auferlegte Zwangspause intensiv, um seine Mannschaft im taktischen und individuellen Bereich weiterzuentwickeln.
Favre sitzt beim BVB fester im Sattel
Der als detailverliebt geltende Übungsleiter hat in den letzten Tagen und Wochen endlich einmal die Zeit und Ruhe gehabt, mit seinen Akteuren intensiv an technischen Elementen zu feilen. Im Regelbetrieb würde das inmitten einer Bundesliga-Saison bekanntlich häufig eher hinten angestellt, wie Favre selbst erkannte.
Wie die Zeitung weiter berichtet, könnte der zuletzt gezeigte Fußball der Borussia sowie die derzeitige Trainingsarbeit der Mannschaft dem BVB-Coach zu einer weiteren Anstellung beim Tabellenzweiten verhelfen. Auch die Unsicherheit auf dem Transfermarkt, die voraussichtlich den ganzen Sommer bestimmen wird, wird Favre wohl noch fester in seinen Dortmunder Sattel drücken.
Dass Favre in diesen prekären Zeiten für das notwendige Maß an Stabilität und Sicherheit sorgt, macht eine Weiterbeschäftigung über den Sommer hinaus fast schon obligatorisch - zumindest ist sie in jedem Falle sinnvoll. Das gilt auch im Falle einer erneut verpassten Deutschen Meisterschaft.