22.04.2020 09:26 Uhr

Müller: Dann wäre BVB-Kapitän Reus "völlig fehl am Platz"

Thomas Müller hat mit dem FC Bayern noch einiges vor
Thomas Müller hat mit dem FC Bayern noch einiges vor

Thomas Müller stieg 2009 aus der Jugend des FC Bayern München in die Profiabteilung auf, bestritt in seiner Karriere nie ein Pflichtspiel für einen anderen Klub und gehört jetzt schon zu den Legenden des Vereins. Nun enthüllte der 30-Jährige, was ihn auf der Zielgeraden seiner Laufbahn weiter antreibt.

"Ich will nach 2013 noch einmal den Henkelpott bei Bayern hochhalten", stellt Müller im Gespräch mit der "Sport Bild" klar. In den vergangenen beiden Spielzeiten sei es zwar nicht rund genug gelaufen, um dieses Ziel groß hinaus zu posaunen, nun sollte man den Champions-League-Titel aber wieder "aktiv attackieren".

Umso schwerer wiegt für das Bayern-Urgestein der derzeitige Fußball-Lockdown aufgrund des Corona-Virus. An der Isar habe nach dem starken Start in die Rückrunde das Gefühl geherrscht, "diese Saison geht etwas für uns!"

Die UEFA strebt zwar weiterhin an, die Champions League nach der Zwangspause zu beenden, ob dies gelingt, steht aktuell jedoch in den Sternen.

Es hätte mehr als das Triple mit dem FC Bayern sein müssen

Müller gehörte zum legendären Bayern-Team um Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry und Arjen Robben, das 2013 erstmals in der Klubgeschichte das Triple nach München holen konnte. Dennoch wurmt ihn, dass man damals nicht das Maximum aus dem Potenzial des Teams herausgeholt hat.

"Vom Gefühl her, dass man Europa mit dominiert hat über diese ein, zwei, drei Jahre, war das dann zu wenig", hadert der 30-Jährige. Nach seiner Vertragsverlängerung bis Ende Juni 2023 habe er aber ja noch "ein bisserl Zeit" und "sehe da schon noch Möglichkeiten".

Damit er seiner Visitenkarte möglichst bald weitere Erfolge hinzufügen kann, würde Müller auch große Einschränkungen akzeptieren. "Solange die Regeln mit den Gesetzen und Vorschriften vereinbar sind, werden wir Profs spielen. Wenn es sein muss, auch in Quarantäne", so Offensivspieler, der ergänzt: "Es ist ja nicht so, dass wir in der Freizeit zum Spaß Fußball spielen. Man darf nicht vergessen: Es ist nicht nur unser Job."

Dann wäre Reus als BVB-Kapitän "völlig fehl am Platz"

Müller, der in seiner Zeit bei den Bayern so einige Trainer erlebte, würde sich übrigens wünschen, dass kein weiterer Wechsel mehr hinzukommt. "Es wäre ein gutes Zeichen für den FC Bayern, wenn Hansi Flick mein letzter Bayern-Trainer ist. Weil das bedeuten würde, dass auf jeden Fall bis 2023 kein Trainerwechsel mehr notwendig wäre. Was wiederum für Erfolg sprechen würde."

Ziel seien zudem weitere Meisterschaften, Müller könnte 2023 bei zwölf Titeln stehen und damit einen Rekord innehaben. "Das ist natürlich das Ziel", so der Ex-Nationalspieler, zumal es für einen Bayern-Profi "unerträglich" sei, "jemand anderen an der Tabellenspitze zu sehen."

Kampfansagen der Konkurrenz, wie zuletzt von BVB-Kapitän Marco Reus, kann Müller dennoch absolut nachvollziehen. "Wenn er das nicht machen würde, wäre er als Kapitän des BVB völlig fehl am Platz. Wir wollen Konkurrenz, wir wollen Gegner", stellt Müller klar. "Niemand soll uns den Titel mit der weiße Fahne übergeben. [...] Ich wünsche mir sogar noch mehr von diesen Kampfansagen der Konkurrenz. Das ist doch das Salz in der Suppe."

Zu einer möglichen zuerkannten Meisterschaft im Falle eines endgültigen Abbruchs der Bundesliga-Saison sagte Müller: "Sollte die Saison am Ende nicht fertig gespielt werden können, ist für uns aus sportlicher Sicht alleine entscheidend, dass wir an der Tabellenspitze stehen. Ob der Titel uns dann in dieser speziellen Situation offiziell anerkannt würde oder nicht, ist für mich nicht relevant."

Nach 25 von 34 Spieltagen ist München Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund. In der Champions League haben die Bayern das Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Chelsea 3:0 gewonnen.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten