21.04.2020 12:24 Uhr

Götze und Schürrle: WM-Helden in der Sackgasse

Bei Mario Götze und André Schürrle ist die Karriere ins Stocken geraten
Bei Mario Götze und André Schürrle ist die Karriere ins Stocken geraten

Torschütze Mario Götze und "Assistent" André Schürrle waren die Helden beim WM-Triumph in Rio. Sechs Jahre später stecken ihre Karrieren in der Sackgasse.

MAm Ostersamstag flimmerte die Heldentat von Mario Götze und Andre Schürrle noch einmal über die Bildschirme. Es läuft die 113. Minute im WM-Finale 2014, Schürrle flankt von links, Götze lässt den Ball lässig von der Brust abtropfen - und schießt den vierten Stern vom Himmel.

Doch die Rio-Konserve der "ARD" wollten nur 1,67 Millionen Fans sehen. Der Marktanteil von acht Prozent entspricht dem der Doku "Im Reich der Wolga" am Montagabend (22:00 Uhr) - Götze und Schürrle sind längst keine Quotenhits mehr. Knapp sechs Jahre nach der Sternstunde im Maracana stecken ihre Karriere in der Sackgasse, Borussia Dortmund hat keine Verwendung mehr für das Duo.

Götze hat sich daher entschieden, sich "in der sportlichen Planung meiner Karriere neu aufzustellen" - und Reza Fazeli als Berater engagiert. Zuletzt lag die Planung in den Händen seines Vaters Jürgen, Götze aber will nun "Berufliches vom Privaten trennen", er spricht von einer "wichtigen Weichenstellung der Zukunft".

Zwar kann der 27-Jährige nach Auslaufen seines Vertrages beim BVB im Sommer ablösefrei wechseln, doch die Spitzenvereine stehen nicht gerade Schlange.

Ein Transfer innerhalb der Bundesliga gilt als ausgeschlossen, Fazeli soll seine Kontakte nach England, Spanien und Italien spielen lassen. "Was die sportliche Zukunft bringt, wird sich erst zeigen, wenn wieder ein wenig Normalität eingekehrt ist", sagte Götze.

Allerdings wird er nicht nur beim Niveau seines neuen Klubs, sondern auch beim Gehalt (aktuell angeblich zehn Millionen Euro/Jahr) Abstriche machen müssen. "Die Preise werden sinken. Ein Spieler am Ende des Vertrags wie Mario Götze zum Beispiel wird nicht mehr die bisherigen Beträge erhalten", prognostizierte DFB-Direktor Oliver Bierhoff bereits.

Verleiht der BVB Schürrle erneut?

Die Coronakrise verkompliziert auch die Lage für Schürrle - allerdings hat Götzes Rio-"Assistent" einen kleinen Vorteil: Sein Vertrag beim BVB läuft noch bis 2021. Eine Zukunft in Dortmund hat aber auch er nicht. Nach Stationen beim FC Fulham und Spartak Moskau sieht es nach einer weiteren Leihe aus.

Schürrles Berater Ingo Haspel wollte sich auf "SID"-Anfrage nicht äußern. "Spartak Moskau hat ja bereits offiziell mitgeteilt, dass sie die Kaufoption nicht ziehen werden", sagte BVB-Manager Michael Zorc der "Bild"-Zeitung, "alles andere werden wir mit Andre persönlich besprechen."

Spartak gab Schürrle, der sich zuletzt in Berlin von einer Knöchelverletzung erholte, immerhin ein nettes Empfehlungsschreiben mit. "André ist ein herausragender Fußballer, der unser junges Team mit seiner Erfahrung bereichert hat", sagte Klubboss Tomas Zorn. Ob es hilft?

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