07.04.2020 09:07 Uhr

Calmund: Bundesliga wird keine Lehren aus der Krise ziehen

Schaut skeptisch auf die Lernfähigkeit im Profifußball: Reiner Calmund
Schaut skeptisch auf die Lernfähigkeit im Profifußball: Reiner Calmund

Der frühere Bundesliga-Manager Reiner Calmund fürchtet, dass der Profifußball die Lehren aus der Corona-Krise schnell vergessen wird.

"Wenn irgendwann Normalität einkehrt, werden die guten Vorsätze vermutlich wieder über den Haufen geworfen. Dann gilt wieder: Höher, schneller, weiter", sagte der 71-Jährige der "Funke-Mediengruppe". Zuletzt hatte ein Bericht des "kicker" für Unruhe gesorgt, wonach 13 der 36 Profivereine - darunter vier Erstligisten - noch in dieser Saison die Insolvenz droht.

Bei einem Abbruch der Saison wegen der Coronavirus-Pandemie könnten die Proficlubs auf rund 750 Millionen Euro aus TV-Geldern und Sponsoren-Zuwendungen verzichten müssen. In einer ähnlichen Notlage war die Bundesliga vor rund 18 Jahren, als die Kirch-Mediengruppe zusammenbrach und deshalb ein hoher Millionen-Betrag aus den Fernsehrechten ausblieb.

"Rein wirtschaftlich war der drohende Wegfall der gesamten TV-Einnahmen durch die Kirch-Insolvenz damals ein größeres Problem für die Bundesliga als es die aktuelle Situation ist", sagte Calmund.

Die Kirch-Krise sei damals "durch eine optimale Kooperation der Liga, TV-Sender und Vertreter der Bundesregierung gelöst" worden. Gemessen am Gesamtumsatz der Clubs sei der nun drohende Fehlbetrag nicht so groß wie damals, erklärte Calmund.

Dennoch erscheine die Situation bedrohlicher. "Die Angst um unsere Gesundheit und die Panik, die wir teilweise erleben, machen das zu einer völlig anderen und größeren Krise", sagte Calmund.

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