Zorc regt Spieltags-Absage an - Watzke reagiert

Sportdirektor Michael Zorc von Borussia Dortmund hält die Absage und Verschiebung von gesamten Spieltagen der Fußball-Bundesliga angesichts der Coronakrise perspektivisch für eine mögliche Variante - und hat damit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf den Plan gerufen.
"Es gibt ja keine Blaupause, wie man mit so einer Lage umgeht. Das ist für alle und jeden neu, und die Situation hat eine unglaubliche Dynamik. Aber wenn ich sehe, dass die spanische und die italienische Liga ab sofort pausieren, obwohl die mit ihren 20 Erstliga-Vereinen ja noch mehr Spieltage und deshalb größere Terminprobleme haben, frage ich: Warum sollten wir es nicht genauso machen können", sagte Zorc der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe).
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke stellte am Donnerstagabend in der "WAZ" umgehend klar, dass "Niemand bei Borussia Dortmund - auch nicht Michael Zorc" gesagt habe, "dass die Bundesliga jetzt sofort pausieren soll". Zorc sei es dabei "um perspektivische Überlegungen, nicht um den nächsten Spieltag" gegangen, sagte Watzke.
"Wir haben natürlich einige heilige Kühe"
Zorc fordert aufgrund der Coronakrise zudem mehr terminliche Flexibilität in den internationalen Wettbewerben der Europäischen Fußball-Union (UEFA).
"Wir haben natürlich einige heilige Kühe im internationalen Rahmenkalender, dass nämlich das Champions-League-Finale oder in diesem Jahr auch die Europameisterschaft zu fest bestimmten Terminen durchgezogen werden sollen. Aber diese Situation ist so extrem und so außergewöhnlich, dass wir auch solche Termine nun natürlich in Frage stellen müssen", sagte Zorc.
Eine Verschiebung "würde uns Luft schaffen, um geordnet und angemessen den Spielbetrieb jetzt zu unterbrechen. Und erst wieder zu spielen, wenn die Sicherheit und Gesundheit von allen Beteiligten wieder zu gewährleisten ist."