11.03.2020 14:32 Uhr

DFB-Frauen trotz Final-Ausfall mit "positivem Gefühl"

Statt des Finals fand ein internes Trainingsspiel statt
Statt des Finals fand ein internes Trainingsspiel statt

So wollten die deutschen Fußballerinnen nicht den Algarve Cup beenden. Italien reiste wegen der Coronavirus-Krise in der Heimat vorzeitig ab, das Finale fiel aus.

Ihren Finaltag beim Algarve Cup hatten sich die deutschen Fußballerinnen ganz anders vorgestellt. Statt am Mittwoch das Endspiel gegen Italien zu bestreiten, stand für die DFB-Auswahl in Quinta do Lago ein intensives Trainingsspiel nach dem Motto "Wir gegen uns" vor rund 30 deutschen Fans an.

Ob der Rückzug der Gegnerinnen kampflos den vierten Turniersieg für Deutschland nach 2006, 2012 und 2014 bedeutete, wusste zu diesem Zeitpunkt niemand. Die portugiesischen Ausrichter hielten sich bedeckt.

"Das ist aber auch nicht wichtig. So möchtest du das Turnier ja nicht gewinnen", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die ihrem Team anschließend einen freien letzten Nachmittag im Ferienparadies gönnte.

Am Dienstagabend hatte sie ihren Schützlingen beim Essen verkünden müssen, dass die Italienerinnen wegen der Coronakrise in ihrer Heimat früher als geplant zurück nach Rom fliegen mussten. Die unwägbare Annullierung von Flügen von Portugal nach Italien machten eine Rückreise am Vormittag des Finaltages unumgänglich.

So zog Voss-Tecklenburg nach den Siegen über Schweden (1:0) und mit der B-Elf gegen Norwegen (4:0) ein unfreiwillig frühes Fazit: "Wir haben die Zeit hier sinnvoll und intensiv genutzt und gehen mit einem sehr positiven Gefühl raus."

Mit Zuversicht in die EM-Quali

Die 52-Jährige nutzte das Einladungsturnier nach der verpassten Olympia-Qualifikation bereits mit Blick auf die EM 2021 in England bestmöglich. Das Team wirkt gefestigt, gerade Youngster wie Lena Oberdorf, Lea Schüller (beide SGS Essen) und Lena Lattwein (TSG Hoffenheim) versprechen viel Freude für die Zukunft.

"Wir haben den Maßstab nach oben gelegt. Die Mannschaft ist der Gewinner", befand "MVT", nachdem die für das Italien-Spiel designierte Startelf minus Dzsenifer Marozsan das Trainingsspiel nach Toren von Alexandra Popp und Schüller 2:0 für sich entschieden hatte.

Marozsan (Olympique Lyon) trat nach der Finalabsage wie drei weitere Kolleginnen bereits am Mittwoch die Heimreise an. Denn auch Lena Petermann (HSC Montpellier), Leonie Maier (FC Arsenal) und Ann-Katrin Berger (FC Chelsea) sind mit ihren Klubs am Wochenende schon wieder im Einsatz. Der restliche Kader fliegt wie geplant am Donnerstag zurück. Die Frauen-Bundesliga hat keinen Spieltag am Wochenende.

Planmäßig bestreitet das Nationalteam seine nächste Partien in einem Monat in der EM-Qualifikation. Am 11. April geht es für den Tabellenführer der Gruppe I in Münster gegen Verfolger Irland weiter.

Drei Tage darauf steht das Auswärtsspiel in Montenegro (Hinspiel 10:0) an. Doch Voss-Tecklenburg hegt angesichts der Corona-Krise Zweifel und verabschiedete sich mit den Worten: "Wer von uns weiß denn, wie die Lage in vier Wochen ist?"

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