Vertragsgespräche auf Eis: Müller sauer auf Bayern-Bosse?

Nachdem Thomas Müller unter Niko Kovac nur eine Nebenrolle beim FC Bayern spielte, ist der Ex-Nationalspieler unter Hansi Flick in den letzten Wochen zu einem der Hauptdarsteller des Rekordmeisters geworden. Nach außen hin gibt sich der Ur-Bayer mittlerweile wieder betont gelassen, doch intern soll es brodeln.
Allein die Zahlen aus dem Jahr 2020 zeigen, wie wichtig Thomas Müller unter Hansi Flick für das Spiel des FC Bayern geworden ist. In elf Spielen erzielte der 30-Jährige fünf Tore und bereitete sechs weitere Treffer vor. Dass sein Vertrag (Laufzeit bis 2021) bisher trotzdem nicht verlängert wurde, wundert nicht nur viele Fans. Auch Müller selbst soll das Vorgehen des Klubs sauer aufstoßen.
Die "Bild" berichtet, dass vor allem die bereits stattgefundenen Vertragsgespräche mit Manuel Neuer nicht nach Müllers Geschmack waren. Müller soll es als "mangelnde Wertschätzung" seiner Person gegenüber auffassen, dass der Rekordmeister zwar auf den Torhüter, nicht aber auf ihn zugekommen ist.
Dabei hat der FC Bayern sein Vorgehen schon vor einigen Wochen festgelegt. Die "Sport Bild" berichtete im Februar, die Münchner werden sämtliche Vertragsgespräche mit ihren Stars auf Eis legen und frühestens im Frühjahr führen - mit Ausnahme von Manuel Neuer.
Setzt Müller den FC Bayern unter Druck?
Wie es mit Thomas Müller weitergeht, steht immer noch nicht fest. Klar ist: Interessenten gibt es genug. Klubs aus Italien und England würden den ehemaligen Nationalspieler im Sommer mit offenen Armen empfangen. Das stärkt Müllers Verhandlungsposition. Wenn der Publikumsliebling will, kann er die Bosse des FC Bayern in den Gesprächen unter Druck setzen und mit einem Abschied drohen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Müller mit seiner "Macht" spielt. So soll der Ur-Bayer laut "Bild" unter anderem auch mitverantwortlich für die Entlassung von Niko Kovac in der Hinrunde gewesen sein.
Nachdem ihm im Sommer 2019 intern die Rolle hinter den Spitzen zugesichert wurde, verpflichteten die Münchner für diese Position Philippe Coutinho. Kovac setzte überwiegend auf den Brasilianer im Zentrum und verärgerte damit Müller, der dies nach "Bild"-Infos als "Nicht-Einhaltung der Zusage" empfand. Auch dies wurde dem Kroaten bei seiner Entlassung angeblich zum Verhängnis.