09.03.2020 11:29 Uhr

Klopps Co-Trainer erklärt das Liverpooler Spielsystem

Peter Krawietz ist seit 2008 Co-Trainer unter Jürgen Klopp
Peter Krawietz ist seit 2008 Co-Trainer unter Jürgen Klopp

Keine andere Mannschaft in Europa ist derzeit so erfolgreich wie der FC Liverpool in der Premier Leauge. Mit unglaublicher individueller Qualität und hohem Pressing setzen die Reds jeden Gegner unter Druck. Jürgen Klopps Co-Trainer Peter Krawietz erklärt das Spielsystem des LFC.

Doch was versteht man eigentlich unter dem ominösen Begriff "Pressing"? "Mit Pressing im Allgemeinen umschreiben wir alle gezielten Abwehrmaßnahmen, die die Idee verfolgen, den Ball aktiv erobern zu wollen. Spielt eine Mannschaft Pressing, versucht sie dem Gegner in Ballbesitz Zeit, Raum und Angriffsoptionen systematisch wegzunehmen", erklärt Krawietz im "kicker."

Es gehe darum, das eigene Abwehrverhalten so zu organisieren, "dass das gegnerische Angriffsspiel beeinflusst, gelenkt und somit vorhersehbar wird".

Das sei in England mitunter gar nicht so einfach. Viele Teams stellen sich auf das Spiel der Liverpooler ein und versuchen gar nicht erst, sich mit vielen Flachpässen von der Abwehr bis vor das gegnerische Tor zu spielen. Stattdessen werden mehr lange Bälle in die Spitze geschlagen.

Krawietz: "Können gegen jeden Gegner Pressing spielen!"

Anders sieht es aus, wenn der kommende englische Meister auf Mannschaften trifft, die Krawietz als "Ballbesitzgegner" bezeichnet, "die ihr Spiel wirklich gezielt mit Pass-Stationen nach vorne tragen". So eine Herausforderung wolle Liverpool annehmen. "Wir werden dann versuchen, möglichst gut zu pressen und hoch zu verteidigen." Grundsätzlich gilt: "Wir können in den richtigen Räumen gegen jeden Gegner Pressing spielen!"

Dazu gehöre auch eine große Portion Selbstbewusstsein. Daran mangelt es in Liverpool angesichts des 25-Punkte-Vorsprungs in der Premier League keinesfalls. Außerdem sei es wichtig, "keine Angst vor Ballverlusten zu haben".

Denn gerade die Mittelfeld- und die Abwehrspieler des LFC sind auf direkte Ballrückeroberungen ausgelegt. Das kommt besonders der Offensive zugute. "Es erhöht die Risikofreude, erhöht den Ballbesitz, erhöht die Anzahl der Angriffe und somit die Aussicht auf Torerfolg", erklärte Krawietz.

Atlético ein gutes Beispiel für die gegenteilige Taktik

Ein weiterer Pluspunkt der Reds sei der mentale Wille beim Pressing, jedes Anlaufen erfolgreich zu gestalten. "Den Wow-Effekt des Gelingens für das eigene Team sollte man nutzen", findet der 48-Jährige.

Das genaue Gegenteil sieht Krawietz bei Liverpools Champions-League-Gegner Atlético Madrid. "Sie sind darauf spezialisiert, im eigenen Strafraum wenig bis gar nichts zuzulassen. Gepaart mit Zweikampfstärke machen sie es jedem Gegner schwer, dort durchzubrechen. Sie fühlen sich keineswegs unwohl beim Verteidigen des eigenen Tores."

Daran hatte auch der FC Liverpool zu knabbern, das Hinspiel ging mit 0:1 verloren. Im Rückspiel am Mittwoch sind die taktischen Raffinessen von Klopp, Krawietz und Co. einmal mehr gefordert.

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