06.03.2020 15:54 Uhr

Algarve Cup: Experimente wagen, Endspiel erreichen

Die DFB-Frauen sind in Portugal gefordert
Die DFB-Frauen sind in Portugal gefordert

Giulia Gwinn entspannte beim Strandspaziergang, Dzsenifer Marozsan legte am Hotel-Pool die Füße hoch, Lena Oberdorf paukte für die nächste Vorabi-Klausur: Den sonnigen freien Nachmittag beim Algarve Cup nutzten die deutschen Fußballerinnen ausgiebig.

Auch wenn am Samstag gegen Norwegen in Lagos der Einzug ins Finale des Mini-Turniers auf dem Spiel steht, möchte Martina Voss-Tecklenburg ihre Schützlinge nicht überstrapazieren. Unter dem Stichwort Belastungssteuerung kündigte die Bundestrainerin nach dem 1:0 (1:0) zum Auftakt gegen Schweden eine komplette Rotation mit elf neuen Spielerinnen an. "Das ist dann auch für uns spannend zu sehen", sagte Voss-Tecklenburg: "Und die Spielerinnen können Argumente für sich sammeln."

Denn: Der Konkurrenzkampf mit Blick auf die EM 2021 ist bereits eröffnet. Daher dürfen Youngster wie Sophia Kleinherne (1. FFC Frankfurt), Sydney Lohmann (Bayern München) oder Lena Lattwein (TSG Hoffenheim) - alle Jahrgang 2000 - auf eine Bewährungschance in der Startelf hoffen.

"Spiele sind für uns eine Plattform"

Die Entwicklung des verjüngten Teams ist "MVT" mit Blick auf das nächste Jahr derzeit wichtiger als Ergebnisse. Die Teilnahme an den Sommerspielen in Tokio hatte der Olympiasieger durch den Viertelfinal-K.o. bei der WM im vergangenen Sommer ja verspielt. Somit steht erst 2021 mit der EM in England das nächste große Turnier auf dem Programm.

"Die Spiele sind für uns eine Plattform zum Ausprobieren", sagte die neue Abwehrchefin Oberdorf. Die mit 18 Jahren Jüngste im Bunde, die am Donnerstag im Team-Hotel die erste von zwei Vorabi-Klausuren während des Turniers geschrieben hatte, fügte forsch hinzu: "Wir wollen aber auch das Turnier gewinnen."

"Wir wissen genau, was auf uns zukommt"

Den nächsten Gegner ermitteln im zweiten Halbfinale am Samstagabend (22.00 Uhr) Neuseeland und Italien. Das Finale wird am Mittwoch ausgetragen, das Spiel um Platz drei bereits am Dienstag. Der Deutsche Fußball-Bund überträgt die beiden ausstehenden Partien wieder im Livestream via DFB-TV und Youtube.

Gegen den Ex-Weltmeister Norwegen hat die DFB-Auswahl eine positive Bilanz (19 Siege, 14 Niederlagen, sieben Remis). Unvergessen ist das Duell im EM-Finale 2013 in Schweden, in dem die damalige Nationaltorhüterin Nadine Angerer zwei Elfmeter parierte. Deutschland gewann 1:0 und holte unter der Leitung von Silvia Neid als Rekordchampion zum achten Mal den kontinentalen Titel. Aus dem EM-Aufgebot von damals sind allerdings nur noch fünf Spielerinnen auch im aktuellen Kader zu finden.

"Wir wissen genau, was auf uns zukommt, gerade physisch", sagte Voss-Tecklenburg, die ein besonderes Augenmerk auf die zuletzt angeschlagene Ex-Wolfsburgerin Caroline Hansen in der norwegischen Offensive legt: "Von ihr hängt vieles ab."

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