20.02.2020 12:50 Uhr

Senkrechtstarter Tapsoba beeindruckt bei Bayer

Edmond Tapsoba hat bei Bayer Leverkusen auf Anhieb eingeschlagen
Edmond Tapsoba hat bei Bayer Leverkusen auf Anhieb eingeschlagen

Als Bayer Leverkusen in der letzten Stunde des Winter-Transferfensters noch einen neuen Innenverteidiger verpflichtete, kannten ihn nur die Wenigsten. In kürzester Zeit hat sich Edmond Tapsoba in der Bundesliga allerdings einen Namen gemacht.

Moussa Diaby wartete knapp ein halbes Jahr auf seinen ersten Startelfeinsatz in der Bundesliga, Exequiel Palacios muss sich immer noch gedulden - doch für Edmond Tapsoba machte Peter Bosz eine Ausnahme von seinem sonst so geliebten Credo. "Normalerweise bringe ich die Spieler nicht so schnell", sagte der 56-Jährige: "Aber wenn man sich ihn anschaut, glaubt man nicht, dass er erst seit einigen Wochen dabei ist."

Nach nur vier Trainingseinheiten mit der Mannschaft warf der Niederländer den 21-Jährigen auch aufgrund einiger Ausfälle im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund ins kalte Wasser - und der zahlte das Vertrauen zurück.

Von Anpassungsschwierigkeiten an die neue Liga, die neuen Mitspieler oder das neue Spielsystem keine Spur. Der Nationalspieler Burkina Fasos lieferte als linkes Mitglied der Dreierkette auf Anhieb.

Völler nach Verpflichtung überglücklich

Dabei kannten den physisch starken Abwehrspieler, den Leverkusen auf den letzten Drücker von Vitoria Guimaraes verpflichtete, in Deutschland zuvor nur absolute Experten. Die kolportierten 18 Millionen Euro Ablöse für einen gänzlich Unbekannten sorgten vielerorts für Kopfschütteln. Doch bereits bei seinen ersten beiden Einsätzen gegen den BVB und Union Berlin zeigte Tapsoba, dass er diese Summe während seiner fünfeinhalbjährigen Vertragslaufzeit mit Leistung zurückzahlen möchte.

Kopfballstark, passsicher und dazu weitgehend fehlerlos - in einer zeitweise recht wackligen Abwehr wirkte der fünfmalige Nationalspieler über weite Strecken sogar am stabilsten. "Sein wirklich großes fußballerisches Potenzial macht ihn zu einem hochinteressanten Spieler. Wir sind sehr froh, dass wir diesen Transfer so umsetzen konnten", lobte Sport-Geschäftsführer Rudi Völler nochmals die Verpflichtung.

Tapsoba will in der Europa League für Furore sorgen

Tapsobas Karriereweg ist dabei eher untypisch. Statt früh in ein Nachwuchsleistungszentrum eines europäischen Topklubs zu wechseln, blieb er seiner Heimat Burkina Faso lange treu und spielte bis zu seinem 18. Lebensjahr in seiner Geburtsstadt Ouagadougou. Von dort wechselte Tapsoba, der bereits mit 18 Jahren für das A-Team seines Heimatlandes debütierte, im letzten Nachwuchsjahr in die Jugendabteilung des drittklassigen portugiesischen Vereins Leixoes SC.

Im Erwachsenenalter verschlug es Tapsoba zu Vitoria Guimaraes, wo er sich nach eineinhalb Jahren in der zweiten Mannschaft zu dieser Spielzeit einen Stammplatz im Profiteam erkämpfte. Dort stand er in 16 von 18 Ligaspielen in der Startelf, wettbewerbsübergreifend gelangen dem Innenverteidiger für einen Defensivspieler beachtliche neun Tore. Im Januar wurde Tapsoba von den Trainern der portugiesischen Liga zum Verteidiger des Monats gewählt.

Nur ein paar Wochen später ist er dank seines Blitzstarts einer der Shootingstars der Bundesliga und möchte mit Leverkusen am Donnerstag (21:00 Uhr/RTL) gegen den FC Porto auch in der Europa League für Furore sorgen.

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