FCB-Deal: Nübel "der Leidtragende"

Im Winter bestätigte der FC Bayern München einen Transfercoup: Torwarttalent Alexander Nübel verlässt den FC Schalke 04 im Sommer ablösefrei und schließt sich dem deutschen Rekordmeister an. Für einen Ex-Spieler der Münchner eine durchaus brisante Situation.
Bayern-Coach Hansi Flick könne gar kein Interesse daran haben, "Neuer und Nübel im Kader zu haben", urteilte Dietmar Hamann im Gespräch mit "Sky". Der ehemalige Mittelfeldstar vermutet daher, dass die Bayern Nübel im Sommer vorerst verleihen werden.
"Sollte Manuel Neuer - wovon ich ausgehe - seinen Vertrag verlängern, halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass nach Ende der Transferperiode im Sommer, Alexander Nübel Spieler des FC Bayern sein wird", so Hamann.
Andernfalls droht dem FC Bayern eine brisante Konstellation. "Ich glaube nicht, dass Hansi Flick oder wer auch immer dann Trainer ist, ein Interesse hat, einen Neuer und einen Nübel im Kader zu haben. Weil du beim ersten Fehler von Neuer die Diskussion gar nicht mehr weg bekommst. Da machst du ein Fass auf und kriegst keine Ruhe mehr in den Verein", stellte Hamann klar.
Lehmann kann Nübel-Wechsel zum FC Bayern nicht verstehen
Fraglich ist zudem, wie lange sich Nübel hinten anstellen wird. Zumal Neuer gegenüber "Sky" zwar erklärte, es gebe in den Verhandlungen um eine Verlängerung seines bis Ende Juni 2021 datierten Kontraktes bislang nichts, "das wir verkünden könnten", eine Ausdehnung des Arbeitspapieres bis 2023 ist dem Bericht zufolge allerdings wahrscheinlich.
Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann hat hingegen keine Vorbehalte gegen das neue Keeper-Duo der Bayern. "Auch ein Manuel Neuer braucht Konkurrenz, damit er besser wird", so der 50-Jährige.
Grundsätzlich wirft der Wechsel Nübels an die Isar bei Lehmann allerdings einige Fragen auf: "Alex Nübel ist für mich der einzige Leidtragende - ich verstehe seine Entscheidung auch nicht. Er weiß, eigentlich spielt er nicht. Wenn Neuer sich dazu entscheidet zu bleiben, spielt Nübel nicht. Und er ist jung. Das heißt: Er muss spielen, um Fehler zu machen und so ein Top-Top-Top-Niveau zu erreichen."
Nübels Berater offenbarte im Gespräch mit "11Freunde" unlängst, dass sich sein Klient bewusst darüber ist, dass seine Entscheidung keine einfache ist: "Man wird in drei Jahren sehen, ob Alex’ Weg der richtige ist. Aber er ist fest entschlossen und geht das jetzt an."
ma