Effenberg und Berthold kritisieren Bayern-Transfers

Beim FC Bayern München herrscht derzeit Personalnotstand. Trainer Hansi Flick forderte bereits mehrfach Verstärkungen im Winter. Eine Einschätzung der Lage, die auch Ex-Bayern-Star Stefan Effenberg teilt.
"Es ist eine sehr angespannte Situation, sonst hätte Hansi Flick das nicht gesagt", pflichtet Effenberg Flick auf "Sport1" bei.
Der Rekordmeister brauche "unbedingt Verstärkung", so der 51-Jährige weiter. Flick baue mit seiner Forderung "in gewisser Weise schon vor. Falls die Saison nicht positiv laufen sollte. Es ist ein Ausrufezeichen, was er gesagt hat."
Allerdings bezweifelt Effenberg, dass die Münchner ihre Probleme im schwierigen Winter-Transferfenster lösen können. "Wenn du solche Ansprüche hast wie der FC Bayern, gibt das der Markt im Winter nicht her. Ich glaube, dass sie eher den Fokus auf den Sommer legen."
Scoutet der FC Bayern nicht gut genug?
Mit dem vorhandenen fitten Personal könne der FC Bayern seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden, ist sich Effenberg sicher.
"Es gibt nur 13, 14 Profis, die bei 100 Prozent sind. Es geht auch um eine Trainingsqualität, die enorm sein muss, um auf dein Niveau zu kommen oder es zu halten. Deswegen braucht man eigentlich auch einen Kader mit 20 bis 22 Spielern auf Topniveau", warnte der frühere Spielmacher.
Auch Ex-Nationalspieler Thomas Berthold kritisiert das Transferverhalten der Münchner. "Es war klar, dass Robben und Ribéry irgendwann gehen. Da muss man eigentlich schon vorher nachbessern. Wenn du die Champions League gewinnen willst, und dich in Europa umschaust, was andere Teams in ihren Kader stecken. Dann musst du dich anders aufstellen", erklärte der 55-Jährige.
Lernen könne man an der Isar zum Beispiel vom FC Liverpool, der für seine Topstars "keine hunderte von Millionen" ausgegeben habe. Zudem habe es sich "schon in der Vergangenheit gezeigt, dass andere Vereine einfach besser und schneller gescoutet und entschieden haben".