Neuer mit Kampfansage an Nübel: "Ich möchte immer spielen"

Durch die Verpflichtung von Alexander Nübel ist der Konkurrenzkampf im Tor des FC Bayern München erheblich gestiegen. Manuel Neuer will trotzdem an seinem Stammplatz festhalten und richtet eine Kampfansage an den Noch-Keeper des FC Schalke 04.
"Ich bin Sportler und Profi und will immer spielen. Ich bin kein Statist, sondern Protagonist", stellte Neuer in einem Pressegespräch klar, betonte aber: "Es ist nicht meine Entscheidung als Spieler, sondern die des Trainers. So wird es auch in Zukunft immer sein."
Bei allem Respekt machte er jedoch keinen Hehl daraus, dass er die Entscheidung seines Kollegen für einen Transfer nach München nur bedingt nachvollziehen kann: "Ich kann mich nicht in Alex Nübel hineinversetzen. Ich bin als Manuel Neuer ein Spieler gewesen, der damals auch immer spielen wollte. Ich wollte immer die Nummer 1 sein."
Da Neuer seinen Status als Stammtorhüter nicht so einfach hergeben wird, bleibt für den Neuzugang wohl zunächst nur ein Platz auf der Bank. Auch wenn Neuer einräumte, dass er seine genaue Rolle nach der Verpflichtung von Nübel noch nicht kenne: "Aktuell war es noch nicht so, dass man darüber gesprochen hat, wer welche Spiele bekommt", ließ er durchblicken.
Solange er sich "gut fühlt", seine "Leistungen zeigen kann", ihm "das Fußballspielen Spaß macht" und er "gebraucht wird" denkt der Nationaltorwart aber keineswegs ans Aufhören.
Die Verpflichtung des zehn Jahre jüngeren Torhüters bezeichnete Neuer als "Entscheidung des Vereins im Hinblick auf die nächsten Jahre." Nübel sei "ein Top-Torwart, dem irgendwann die Zukunft gehört. Unabhängig davon, ob er zum FC Bayern kommt, spielt das keine Rolle."
Dennoch habe der FC Bayern bereits sehr gute Torhüter. "Den Sven Ulreich, der seine Sache sehr gut gemacht hat, wenn er mich vertreten hat", fügte Neuer hinzu.
Zu seiner ins Stocken geratenen Vertragsverlängerung äußerte sich Neuer nur bedeckt. Die Nübel-Verpflichtung sei "unerheblich" für eine Ausdehnung des Arbeitspapiers, das derzeit noch bis 2021 läuft. "Die Voraussetzungen bestimme ich natürlich. Die Gedanken habe ich im Kopf, die werde ich natürlich nicht preisgeben", so Neuer.
Ansonsten gelte: "Über Gespräche hinter verschlossenen Türen - und wenn Brazzo und ich nur alleine saßen - sollte man nichts sagen. Bei mir kommt nichts raus. Alle anderen sollen machen, was sie wollen."
Flick-Zukunft "sehr wichtig" für Neuer-Verlängerung
Der 33-Jährige gab außerdem zu, dass eine Verlängerung maßgeblich vom Trainer und von den sportlichen Aussichten abhänge.
"Diese Faktoren sind sehr wichtig. Deshalb ist es für mich sehr wichtig, wie der Weg mit Hansi Flick weitergeht. Man sieht, wie viel Spaß wir im Training und in den Spielen haben. Die Kommunikation in der Mannschaft ist super. Wir müssen versuchen, in der Rückrunde so weitermachen", sagte Neuer.
Der angesprochene Flick selbst äußerte sich zuletzt zur Verpflichtung des künftigen Neuer-Konkurrenten Alexander Nübel: Zwar sei der Transfer des Schalkers eine Entscheidung mit "viel Weitsicht" gewesen. Allerdings betonte Flick auch, dass Neuer "aktuell der weltbeste Torhüter" sei und der Verein gut daran täte, ihn zu halten.
Bei Schalke 04 jedenfalls ist Nübel erst mal nicht die Nummer eins, Folge seiner Sperre wegen der Kung-Fu-Attacke gegen den Frankfurter Mijat Gacinovic. Erst nach dem zweiten Spiel der Rückrunde bei, genau, Bayern München, stünde Nübel wieder zur Verfügung.
Erst danach, sagte Trainer David Wagner, werde er "darüber nachdenken", wer den Vorzug erhält. Klar ist schon: Nübel wird nicht mehr Kapitän der Schalker sein. Und geht es nach Neuer, wird Nübel das auch in München so schnell nicht werden.