Neuer gibt zu: "Ich brauche das für mich nicht"

Manuel Neuer hat verraten, dass er seine Weihnachtsgeschenke in der Münchener Innenstadt kauft. Dort wird der Torwart zwar oft erkannt, würde aber gerne auf den Rummel um seine Person verzichten. Ohnehin spricht er sich für einen ruhigeren Ton in der öffentlichen Diskussion aus - nicht nur, was den FC Bayern angeht.
In einem Interview mit dem "kicker" blickte der Torwart auf das Jahr 2019 zurück und sprach auch über die Debatte um den Posten des Nationalkeepers rund um ihn selbst und Marc-André ter Stegen. "Grundsätzlich wurde viel zu viel daraus gemacht. Ich hatte noch nie ein Problem mit Marc", stellte der Bayern-Kapitän klar.
Ter Stegen und er "sitzen beim Frühstück zusammen, unterhalten uns ganz normal, trainieren zusammen - als Teamkollegen, nicht als Konkurrenten." Man telefoniere zwar nicht regelmäßig, pflege aber ein kollegiales Verhältnis, das sei auch die Basis für den Erfolg der Nationalmannschaft.
Dass es auch im Verein wieder besser läuft, führt Neuer auf die taktischen Umstellungen unter Hansi Flick zurück. Die Bindung zwischen den Mannschaftsteilen sei nun enger: "Jetzt sind es keine Wege, die 20 Meter lang sind, sondern zehn bis 15." Damit verbessere sich auch die Kommunikation auf dem Platz.
Neuer: Muss mit Promi-Status leben
In seinen langen Verletzungspausen habe er auch gelernt, mit der Abstinenz vom Fußball umzugehen. "Ich war zum Beispiel auf die Hilfe anderer angewiesen, als ich sechs Monate an Krücken ging. In dieser Zeit wird man etwas bodenständiger", berichtete Neuer.
Aber auch in seinem Umfeld gebe es Menschen, die keinen Bezug zum Fußball haben. Das sei gerade in schwierigen Zeiten wertvoll: "Wenn es im Verein anstrengender wird, ist es gut, einen Freund zu haben, der nichts mit Fußball anfangen kann, und mit ihm über etwas anderes zu sprechen."
Es sei auch schon mal vorgekommen, dass er während eines Spiels angerufen wurde. "Die [Menschen im Umfeld, Anm. d. Red.] merken dann, dass ich gerade keine Zeit hatte oder lesen es später in der Zeitung." Der Weltmeister gab seinerseits aber auch zu: "Ich bin echt schlecht informiert, ich schaue wenig auf Apps oder Ticker."
Der mit seinem Bekanntheitsgrad einhergehende Prominenten-Status sei allerdings etwas, worauf er verzichten würde, wenn er könnte: "Ich brauche das für mich nicht", erklärte Neuer und verdeutlichte: "Wenn man zu zweit beim Dinner sitzt, ist es ein bisschen nervig."
Er sei sich seines Status jedoch bewusst: "Wenn man irgendwohin geht, muss man wissen, was einen erwartet, und für sich die Entscheidung treffen: Mache ich es oder lieber nicht?" Grundsätzlich könne er sich in München jedoch frei bewegen.