Bayern-Schreck Bensebaini spielt sich ins Rampenlicht

Ramy Bensebaini ist ein typischer Einkauf des Gladbacher Sportdirektors Max Eberl: Jung, talentiert, entwicklungsfähig.
Fußballschuhe trug Ramy Bensebaini bis zu seinem 15. Lebensjahr nur selten. Als Jugendspieler war der Algerier in der Akademie seines Heimatklubs Paradou AC Teil eines besonderen Ausbildungskonzepts.
Um den Fokus stark auf die Technik und die Ballführung zu richten, spielt der Nachwuchs fast ausschließlich barfuß. Die Schusskraft des Linksverteidigers von Borussia Mönchengladbach hat darunter nicht gelitten. Das stellte der 24-Jährige bei seinem knallhart verwandelten Foulelfmeter in der Nachspielzeit gegen Nationaltorhüter Manuel Neuer beim Erfolg gegen Bayern München (2:1) eindrucksvoll unter Beweis.
Seit seinem Doppelpack gegen den deutschen Rekordmeister ist Bensebaini in der Bundesliga ein Begriff. Der umtriebige Gladbacher Sportdirektor Max Eberl hatte ihn schon länger auf dem Schirm und lotste ihn im Sommer für acht Millionen Euro von Stade Rennes als Alternative zu Oscar Wendt in den Borussia-Park. "Ein cooler Typ, der bereit ist, richtig hart zu arbeiten", lautete das Urteil von Trainer Marco Rose.
"French Connection" bei der Borussia
Bensebaini ist nicht nur aufgrund seines glanzvollen Auftritts gegen die Bayern am Niederrhein so richtig angekommen. Er gehört zur "French Connection" bei den Fohlen gemeinsam mit den französisch-sprechenden Denis Zakaria, Marcus Thuram, Ibrahima Traoré, Alassane Pléa und Mamadou Doucouré.
Die Übungen bei den Trainingseinheiten absolvieren sie meist gemeinsam, aber auch abseits des Platzes unternehmen sie viel. Als Modefreund machen Bensebaini die Ausflüge nach Düsseldorf besonders viel Spaß. "Es ist, als wäre ich schon lange bei der Borussia. Ich verstehe mich mit den Jungs super und die Stimmung im Stadion ist einfach überragend", sagte Bensebaini.
Seine Verpflichtung war ein typischer Einkauf von Eberl: Jung, talentiert, entwicklungsfähig. Bensebaini ist ein robuster Spieler, der auch schon in der Innenverteidigung ausgeholfen hat. Dass er schon in seiner Jugend bei Paradou häufig gegen Erwachsene gespielt hat, zahlt sich dabei aus.
"Ramy ist ein unangenehmer Gegenspieler"
International hat Bensebaini erstmals im vergangenen Sommer mit dem Gewinn des Afrika Cups auf sich aufmerksam gemacht. Auf dem Weg zum Titel schaltete Algerien im Achtelfinale Guinea (3:0) mit Traoré aus.
"Aus diesem Spiel weiß ich, dass es hart ist, gegen ihn zu spielen. Ramy ist ein unangenehmer Gegenspieler. Besonders im Zweikampf ist er stark", sagte Traoré anerkennend.
Diese physische Präsenz gepaart mit seiner Technik machen ihn auch für den Bundesliga-Tabellenführer wertvoll. "Man sieht sein nordafrikanisches Temperament, seine Spielfreude und dass er ein richtig guter Fußballer ist", sagte Rose.
Seine Sprachkenntnisse will Bensebaini aber rasch verbessern: "Ich möchte schon sehr schnell Deutsch lernen, um mich mit allen besser unterhalten zu können. Bei meiner Eingewöhnung hat es mir jedoch sehr geholfen, dass viele hier Französisch sprechen können."