29.11.2019 11:57 Uhr

Eintracht-Stars wundern sich über verrückte Fans

Die Spieler von Eintracht Frankfurt feiern den Sieg beim FC Arsenal
Die Spieler von Eintracht Frankfurt feiern den Sieg beim FC Arsenal

Die Rückkehr nach London entpuppte sich für Eintracht Frankfurt als absolute Traumreise. Nach dem Sieg beim FC Arsenal ist der Glaube an einen neuen Höhenflug zurück - auch dank eines unerwarteten Matchwinners und der unerwarteten Unterstützung der Fans.

Bei der Siegesfeier mit den pfiffigen Fans übte sich Daichi Kamada schon wieder in fernöstlicher Zurückhaltung. Und auch die Äußerungen zur wiedererlangten Unabhängigkeit musste der Matchwinner von Eintracht Frankfurt wegen einer Dopingkontrolle den anderen überlassen. "Dass wir es nun selbst in der Hand haben", sagte deshalb Teamkollege Danny da Costa, "ist schon cool". Und ein Verdienst von Kamada.

Der hoch veranlagte Japaner hämmerte den Ball erst mit links in das lange (55.) und kurz darauf mit rechts in das kurze Eck (63.). 2:1 (0:1) hieß es am Ende eines denkwürdigen Abends beim FC Arsenal, wodurch die Frankfurter Chancen auf ein Europa-League-Märchen 2.0 extrem stiegen.

"Niemand hat uns diesen Sieg zugetraut, das hat die Ausgangsposition komplett verändert", erklärte Trainer Adi Hütter, der dem 23-jährigen Kamada noch "ein Extra-Lob" aussprach, bevor er vor verfrühter Euphorie warnte: "Wir haben noch einen Schritt zu gehen."

Mit einem weiteren Erfolg am 12. Dezember gegen Vitoria Guimaraes, den vermeintlich schwächsten Gegner der Gruppe F, stünde der Halbfinalist der vergangenen Saison definitiv in der K.o.-Runde. Unter Umständen wird auch ein Unentschieden, vielleicht sogar eine Niederlage genügen - auf die Schützenhilfe der Londoner bei Standard Lüttich will sich aber niemand verlassen.

Lautstarke Unterstützung trotz Fan-Ausschluss

Zumal die Eintracht am letzten Spieltag auch wieder auf die lautstarke Unterstützung der Anhänger bauen kann, die für das Spiel am Donnerstag von der Europäischen Fußball-Union UEFA eigentlich ausgeschlossen waren.

"Das war ein bisschen verwunderlich", sagte Abwehrspieler Martin Hinteregger über die Szenen in der zweiten Halbzeit, als trotz der Sperre mehr und mehr SGE-Fans im Emirates Stadium zu hören waren.

"Ich habe keine Ahnung, wie sie es rein geschafft haben", sagte auch Mittelfeldspieler Gelson Fernandes, der den Einfallsreichtum der verrückten Anhänger mittlerweile aber kennen sollte. Angeblich hatte ein Teil der Schlachtenbummler extra eine Arsenal-Mitgliedschaft erworben - und sich dann eine Loge gemietet.

Fakt jedenfalls war, dass die unverhoffte Unterstützung mit dem besseren und am Ende Erfolg versprechenden Auftritt in der zweiten Halbzeit einherging. "Wir haben gespürt, dass dann wieder viel mehr Leben im Spiel war und jeder für den anderen gekämpft hat", sagte da Costa.

Die Rückkehr nach London, wo in der vergangenen Saison der Höhenflug vom FC Chelsea gestoppt worden war, entpuppte sich für die Hessen also als erhoffte Traumreise.

Endlich zeigten sie wieder den mitreißenden Powerfußball, die eiskalte Chancenverwertung, leidenschaftliche Aufopferung. "Wer bei solch einem Gegner gewinnt, kann viele überraschen", sagte Djibril Sow: "Wir sind jetzt wieder optimistisch".

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